Jeden Tag vor dem Abendessen zünde ich Duft-Kerzen in allen Räumen unseres Hauses und auf der Terrasse an und versuche dadurch eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen, die den Tag ruhig und entspannt ausklingen lässt. Ich liebe es die untergehende Sonne zu beobachten, wie sie den Himmel in rosa-rubinrote Schattierungen färbt, bis schließlich das saphirblau der Nacht die letzten Zuckerwattewolken verschlingt, und funkelnde Sterne die Dämmerung erhellen. Kann es eine schönere Einladung zur Sinnlichkeit geben als dieses Naturschauspiel? Obwohl ich fast mein ganzes Leben von Düften umgeben bin und mich sehr intensiv mit ihnen beschäftige, finde ich den Effekt von Düften - wie sie unsere Gefühlswelt beeinflussen können - immer wieder aufs Neue wahnsinnig interessant. Die Schönheit von Düften bereichert unser tägliches Leben in so vielen Momenten. Düfte sind für mich deshalb Balsam für die Seele und ich schmücke meine Haut auch abends nach dem Baden mit ein paar Tröpfchen eines wunderschönen Dufts. Als echter Beauty-Lover ist der Abend für mich wirklich die allerschönste Zeit des Tages, die ich mit Pflegeritualen ausgiebig zelebriere, wenn ich an meinem geschwungenen Schminktisch aus poliertem Kirschbaumholz sitze und im großen Kristallspiegel die vor mir stehenden Cremetiegel und Parfumflakons auswähle (den Schminktisch hat mir meine geliebte Nana geschenkt, er ist seit Generationen in der Familie, an diesem Schminktisch habe ich schon als Kind gesessen und versucht mich zu schminken – die Betonung liegt natürlich auf versucht, eigentlich mag ich keine antiken Möbel und bin modern, puristisch und weiß eingerichtet, aber an diesem Kleinod hängen so viele schöne Erinnerungen). Ich sprühe vor dem Schlafengehen auch einen Duft auf die Bettwäsche und die Laken. Das hilft mir einzuschlafen und ins süße Land der Träume abzuschweifen. Auf diese Weise kann ich einen Duft auch ganz bewusst wahrnehmen und genießen, ohne von anderen Reizen des Alltags abgelenkt zu sein. Morgens beim aufwachen umgibt mich dann eine sanfte Wolke von Wohlgeruch und ich starte gutgelaunt in den neuen Tag. Erinnert ihr euch, Marilyn Monroe gestand einst im Interview mit dem Life Magazine, mit nichts als No.5 auf der Haut ginge sie zu Bett? Schon sie wusste um die Macht der Düfte (oder die des brillanten Marketings). Allerdings sind mir viele meiner Lieblings-Parfums ein wenig zu opulent für die Nacht. Überglücklich war ich deshalb, als ich Angel Étoile des Rêves (Stern der Träume) von Thierry Mugler gefundne habe. Mit diesem Parfum – eigens als Parfum de nuit kreiert und von der glamourösen Tradition des Boudoirs inspiriert – kann ich in schwelgerischer Laune in den Federn versinken und mir die Nacht versüßen.
Kaum etwas ist verführerischer als der Duft von süßen Leckereien, vorausgesetzt natürlich ihr seid Naschkatzen so wie ich. Die Aromen von Schokolade und Honig, frisch geschlagener Sahne und karamellisierten Desserts, Eis mit warme Vanillesoße (und zwar die mit unendlich vielen schwarzen Pünktchen drin) oder den weltbesten Pflaumenkuchen meiner Omi, ziehen mich einfach in ihren Bann und ich kann ihnen nicht widerstehen. Was liegt also näher, als sich selbst auch (ab und an je nach Laune) in einen Hauch ebendieser sinnlichen Aromen zu hüllen und zur süßen Versuchung zu werden? Obwohl ich ehrlicherweise gestehen muss, dass ich Nachspeisen viel lieber esse, als sie in Parfumform zu genießen, weil süße Noten in Düften oft eindimensional und somit langweilig wirken. Kreativität ist daher unabdingbar. Natürlich gibt es einige handverlesene Ausnahmen, die es geschafft haben meinen Schokoladendufttraum zu erfüllen. Angel - der engelshafte Stern aus dem Herzen der Milchstraße - zählt zweifelsfrei dazu. Bereits in den 90ern hat Thierry Mugler (damals als Pionier der Gourmand-Parfums) zusammen mit den Meister-Parfumeuren Olivier Cresp und Yves de Chirin den zum dahinschmelzen köstlichen Duft komponiert. Die süßeste Verlockung par excellence für mich. Mein aller erster Gourmand-Duft (den ich mal hasse, mal liebe, aber immer wieder zu ihm zurückkehre) mit Dauerschnüffelgarantie und Wohlfühlkuschelfaktor hoch 10.
Das fabelhafte Angel Étoile des Rêves ist eine zartere Neuinterpretation des sagenhaften Klassikers. Die Ouverture beginnt als unglaublich leichte Komposition mit eleganter Reinheit und ganz klar mit einer delikaten, herb-fruchtigen Frische (aber nicht ohne würzigen und bitteren Charakter, der diese Fruchtigkeit ausbalanciert - das ist eine sehr spannende Facette). Der Duft erscheint zugleich lebendig und sanft, grün und floral, leicht bitter und süß, säuerlich, mitunter sogar etwas blumig. All diese komplexen und vielschichtigen Nuancen wurden aus dem ätherischen Öl der Bergamotte herausgekitzelt und tragen die federleichte Kopfnote aus dem Flakon heraus in meine Nase und betten die Kreation auf meinem weichen Kissen. Ich frage mich, ob es die Bergamotte alleine vermag dieses Duftspektrum mit widersprüchlichen Empfindungen und einer Fülle von Geschmackseindrücken zu zaubern (kaum ein Duftstoff ist vielfältiger als der dieser von außen eher unscheinbar wirkenden Zitrusfrucht) - heiß und kalt, süß und sauer, knackig und zart schmelzend, frisch und sinnlich - oder ob noch andere köstliche Hesperiden mitverflochten worden sind, hmmm?!?
Im Herzen wartet das unverkennbare Leuchten des legendären Angel darauf meine Nase mit einem lukullischen Genuss zu becircen. Dieser macht sich mit einer fein-würzigen Note flüsternd bemerkbar, windet sich langsam etwas nach vorn und gibt dem Duft einen subtilen aromatischen Touch, der durch zarte, süßlich-holzig und balsamische Noten untermalt wird. Die Süße zergeht förmlich auf meiner Zunge. Das ist ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Intensität und Zerbrechlichkeit in verschiedenen Variationen und Intensitäten. Der Duft umhüllt mich mit orientalischen Gourmand-Aromen, die einfach nur zum Anbeißen sind. Dabei konzentriert er sich auf das Wesentliche: Die wohlbekannte Angel-DNA mit den charakteristischen Karamellnoten (die sich durch den gesamten Duft hindurch ziehen und ihn so verführerisch und verheißungsvoll machen und langsam über meine Haut fließen wie flüssiges Karamell über ein köstliches Dessert). Diese goldenen, sämigen Duft-Akzente wirbeln umeinander, sind jedoch nur hauchzart angedeutet, als seinen ihre wohlig-warmen Aspekte zur Betonung der eleganten Raffinesse in ein Wölkchen aus Moschus gehüllt (welch schöne Überraschung!). Sie vermählen sich mit unwiderstehlichen und originellen Pralinénuancen, die zwischen der Süße von Milch und der Opulenz von Vanille pendeln und zart-schmelzend, (dezent) süß, cremig und unglaublich schokoladig anmuten und als Topping mit gebrannten Mandeln bestäubt sind (wurde hier wohlmöglich Benzoe-Harz aus Laos verwendet, um diesen berauschend-schokoladigen Duft zu erzeugen?). Die Mandel unterstreicht zudem die frische Seite des Duft, die seit der Overture über den Duft schwebt und ist wohlmöglich sogar mit einem Schuss Tonkabohne aromatisiert.
Das Duftherz entwickelt sich gemächlich, schreitet lustvoll voran, anstatt zu rennen, und gibt dadurch den Blick auf diesen facettenreichen Verlauf frei, der hinreißender nicht sein könnte. Das Herz ist mit Fülle gesegnet, jedoch nicht überladen. Es entsteht ein Dufterlebnis wie aus meiner Lieblings-Patisserie. Dieses olfaktorische Konfekt enthüllt komplexe Duftschichten wie das Naschen eines Cupcakes - mit dem fruchtigen Frosting inklusive luftig-duftigen Puderzuckerakzenten, der cremig-süßen Füllung und dem darunter liegenden noch dampfend-heißem lockeren Kuchen. Süß ist der Duft keine Frage, aber nicht pappig, sondern edel und himmlisch-leicht. Dieses Aroma wurde mit viel Feingefühl und Präzision verarbeitet und lässt mir nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen, sondern weckt auch heimliche Gelüste.
Der Duftausklang ist gekleidet in lebendige und sinnliche Akkorde aus zarten Patchouli und von einem süß-herben Vanilleschleier gepudert. Nun erwärmt sich der Duft und es entsteht ein delikater Mandelmilch-Akkord, in den meine Sinne wohlig und lustvoll eintauchen. Alles ist ganz weich und wohltuend und bildet eine natürliche Einheit mit meiner Haut und wird von prickelnden Akzenten der Bergamotte erfrischt, die hier und da unvermutet immer wieder aufblitzen und einen sanften, fruchtigen und herben Touch spenden. Das ist ein Gleichgewicht von großartiger Schlichtheit, in dem sich kostbare Gourmandnoten mit der faszinierenden Tiefe des Patchouli, das seinen ganzen Ausdruck, seine Kraft und Tiefe entfaltet, verbinden. Besonders Patchouli überzieht alles mit seiner erdig-süßlichen Aura und schafft es sogar Patchouli-Phobiker aus der Reserve zu locken und zu begeistern. Dieses Patchouli - so warm und an köstlichen Schokoladen-Likör (statt an Hippies) erinnernd - ist eine wahre Wonne. Denn interessanterweise dominiert es nicht das Duftgeschehen, wie ihr hier vielleicht befürchten könntet. Mit viel Fingerspitzengefühl wurde ein äußerst reizvoller Akkord kreiert, der sowohl wunderbar facettenreich, als auch mit enormer Tiefgründigkeit überzeugt. Hinzu kommen ein paar Tupfen von weißen Moschus. Geradezu Provokant trotzt er hier jeder Konvention und legt sich raffiniert über die übrigen Aromen. Moschus ist zeitlos und elegant und verleiht Intensität - für das letzte Stückchen Versuchung - und umhüllt mich mit Zärtlichkeit und Wärme, als würde mich die Sanftheit einer kuscheligen Kaschmirdecke einhüllen. Die Duftnoten flirren hypnotisch, schmiegen sich sanft an, verführen samtig zart, glänzen strahlend im Mondschein und machen nur eines nicht: langweilen!
Der Duft ist wie ein sanfter Flügelschlag eines Engels. Eine echte Köstlichkeit, die zu jedem Moment zu begeistern weiß, insbesondere wenn auf süße Worte Zärtlichkeiten folgen und Körper sich annähern. Auf der Haut wird der Engel dann zum sündigen Lockstoff und sein sinnlicher Liebreiz bewirkt eine unbeschreibliche Atmosphäre zwischen Leidenschaft und süßer Verlockung. Die Sillage ist überraschend körpernah, dadurch wird dieses sanfte Wunderwerk zum geheimnisvollen und intimen Genuss. Es sei denn, ich lasse meinen Lieblingsmenschen aus nächster Nähe intensiv daran teilhaben. Dann entflammt ein sinnliches Verlangen (das ist sonst nicht meine Art diese Dinge anzusprechen, aber ich habe einige Zuschriften bekommen mit der Frage, warum ich nie auf den Sexappeal eines Duft eingehen, vielleicht werde ich einige Düfte zukünftig auch auf dieses Detail hin be(schnuppern)sprechen).
Die süßen Aromen sind nur in kleinen Mengen eingesetzt. Sie feilen am Charakter des Parfums, dominieren ihn aber nicht, sondern runden ihn ab und verleihen ihm eine deliziöse Sanftheit. Der Duft ist sehr gut wahrzunehmen, trotzdem nicht aufdringlich, auch wenn es die Duftnoten vermuten lassen könnten, sondern fluffig-leicht und seidig-zart, wie der Duft von frischer Wäsche. Dazu trägt sicherlich die Infusion von weißem Moschus bei. Dieser erzeugt einen leicht-pudrigen Baumwolleffekt, der sich zart auf die Haut legt und den Eindruck sauberer, anhaltender Frische verleiht. So ist der Duft transparent, kennt ein Quäntchen Witz, aber auch die Zurückhaltung und wird duft(klang)schön formuliert. Diese Zusammensetzung ist wirklich vereinnahmend. Bei wiederholtem Riechen kann ich die Entwicklung der Duftphasen wunderbar mitverfolgen, wie sie ineinander übergehen, eine Duftnote die andere in den Arm nimmt, sie überlagert und schließlich ablöst. Die lange und fabelhafte Entwicklung dieses Duftes auf der Haut spricht Bände über die Detailverliebtheit mit der er hergestellt wurde - so unbeschwert wie anspruchsvoll. Ein Gourmand-Parfum im Schwebezustand und die Zärtlichkeit des Parfum de nuit als das neue Ding. Passend zum Namen zeigt sich Angel engelhaft, wie ein transparenter Schleier, der sanft mit meiner Haut verschmilzt, wie ein Traum, den ich gerade noch mit den Fingerspitzen festhalten möchte... doch schon klingelt der Wecker...
PS:
Das fabelhafte Angel Étoile des Rêves ist eine zartere Neuinterpretation des sagenhaften Klassikers. Die Ouverture beginnt als unglaublich leichte Komposition mit eleganter Reinheit und ganz klar mit einer delikaten, herb-fruchtigen Frische (aber nicht ohne würzigen und bitteren Charakter, der diese Fruchtigkeit ausbalanciert - das ist eine sehr spannende Facette). Der Duft erscheint zugleich lebendig und sanft, grün und floral, leicht bitter und süß, säuerlich, mitunter sogar etwas blumig. All diese komplexen und vielschichtigen Nuancen wurden aus dem ätherischen Öl der Bergamotte herausgekitzelt und tragen die federleichte Kopfnote aus dem Flakon heraus in meine Nase und betten die Kreation auf meinem weichen Kissen. Ich frage mich, ob es die Bergamotte alleine vermag dieses Duftspektrum mit widersprüchlichen Empfindungen und einer Fülle von Geschmackseindrücken zu zaubern (kaum ein Duftstoff ist vielfältiger als der dieser von außen eher unscheinbar wirkenden Zitrusfrucht) - heiß und kalt, süß und sauer, knackig und zart schmelzend, frisch und sinnlich - oder ob noch andere köstliche Hesperiden mitverflochten worden sind, hmmm?!?
Im Herzen wartet das unverkennbare Leuchten des legendären Angel darauf meine Nase mit einem lukullischen Genuss zu becircen. Dieser macht sich mit einer fein-würzigen Note flüsternd bemerkbar, windet sich langsam etwas nach vorn und gibt dem Duft einen subtilen aromatischen Touch, der durch zarte, süßlich-holzig und balsamische Noten untermalt wird. Die Süße zergeht förmlich auf meiner Zunge. Das ist ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Intensität und Zerbrechlichkeit in verschiedenen Variationen und Intensitäten. Der Duft umhüllt mich mit orientalischen Gourmand-Aromen, die einfach nur zum Anbeißen sind. Dabei konzentriert er sich auf das Wesentliche: Die wohlbekannte Angel-DNA mit den charakteristischen Karamellnoten (die sich durch den gesamten Duft hindurch ziehen und ihn so verführerisch und verheißungsvoll machen und langsam über meine Haut fließen wie flüssiges Karamell über ein köstliches Dessert). Diese goldenen, sämigen Duft-Akzente wirbeln umeinander, sind jedoch nur hauchzart angedeutet, als seinen ihre wohlig-warmen Aspekte zur Betonung der eleganten Raffinesse in ein Wölkchen aus Moschus gehüllt (welch schöne Überraschung!). Sie vermählen sich mit unwiderstehlichen und originellen Pralinénuancen, die zwischen der Süße von Milch und der Opulenz von Vanille pendeln und zart-schmelzend, (dezent) süß, cremig und unglaublich schokoladig anmuten und als Topping mit gebrannten Mandeln bestäubt sind (wurde hier wohlmöglich Benzoe-Harz aus Laos verwendet, um diesen berauschend-schokoladigen Duft zu erzeugen?). Die Mandel unterstreicht zudem die frische Seite des Duft, die seit der Overture über den Duft schwebt und ist wohlmöglich sogar mit einem Schuss Tonkabohne aromatisiert.
Das Duftherz entwickelt sich gemächlich, schreitet lustvoll voran, anstatt zu rennen, und gibt dadurch den Blick auf diesen facettenreichen Verlauf frei, der hinreißender nicht sein könnte. Das Herz ist mit Fülle gesegnet, jedoch nicht überladen. Es entsteht ein Dufterlebnis wie aus meiner Lieblings-Patisserie. Dieses olfaktorische Konfekt enthüllt komplexe Duftschichten wie das Naschen eines Cupcakes - mit dem fruchtigen Frosting inklusive luftig-duftigen Puderzuckerakzenten, der cremig-süßen Füllung und dem darunter liegenden noch dampfend-heißem lockeren Kuchen. Süß ist der Duft keine Frage, aber nicht pappig, sondern edel und himmlisch-leicht. Dieses Aroma wurde mit viel Feingefühl und Präzision verarbeitet und lässt mir nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen, sondern weckt auch heimliche Gelüste.
Der Duftausklang ist gekleidet in lebendige und sinnliche Akkorde aus zarten Patchouli und von einem süß-herben Vanilleschleier gepudert. Nun erwärmt sich der Duft und es entsteht ein delikater Mandelmilch-Akkord, in den meine Sinne wohlig und lustvoll eintauchen. Alles ist ganz weich und wohltuend und bildet eine natürliche Einheit mit meiner Haut und wird von prickelnden Akzenten der Bergamotte erfrischt, die hier und da unvermutet immer wieder aufblitzen und einen sanften, fruchtigen und herben Touch spenden. Das ist ein Gleichgewicht von großartiger Schlichtheit, in dem sich kostbare Gourmandnoten mit der faszinierenden Tiefe des Patchouli, das seinen ganzen Ausdruck, seine Kraft und Tiefe entfaltet, verbinden. Besonders Patchouli überzieht alles mit seiner erdig-süßlichen Aura und schafft es sogar Patchouli-Phobiker aus der Reserve zu locken und zu begeistern. Dieses Patchouli - so warm und an köstlichen Schokoladen-Likör (statt an Hippies) erinnernd - ist eine wahre Wonne. Denn interessanterweise dominiert es nicht das Duftgeschehen, wie ihr hier vielleicht befürchten könntet. Mit viel Fingerspitzengefühl wurde ein äußerst reizvoller Akkord kreiert, der sowohl wunderbar facettenreich, als auch mit enormer Tiefgründigkeit überzeugt. Hinzu kommen ein paar Tupfen von weißen Moschus. Geradezu Provokant trotzt er hier jeder Konvention und legt sich raffiniert über die übrigen Aromen. Moschus ist zeitlos und elegant und verleiht Intensität - für das letzte Stückchen Versuchung - und umhüllt mich mit Zärtlichkeit und Wärme, als würde mich die Sanftheit einer kuscheligen Kaschmirdecke einhüllen. Die Duftnoten flirren hypnotisch, schmiegen sich sanft an, verführen samtig zart, glänzen strahlend im Mondschein und machen nur eines nicht: langweilen!
Der Duft ist wie ein sanfter Flügelschlag eines Engels. Eine echte Köstlichkeit, die zu jedem Moment zu begeistern weiß, insbesondere wenn auf süße Worte Zärtlichkeiten folgen und Körper sich annähern. Auf der Haut wird der Engel dann zum sündigen Lockstoff und sein sinnlicher Liebreiz bewirkt eine unbeschreibliche Atmosphäre zwischen Leidenschaft und süßer Verlockung. Die Sillage ist überraschend körpernah, dadurch wird dieses sanfte Wunderwerk zum geheimnisvollen und intimen Genuss. Es sei denn, ich lasse meinen Lieblingsmenschen aus nächster Nähe intensiv daran teilhaben. Dann entflammt ein sinnliches Verlangen (das ist sonst nicht meine Art diese Dinge anzusprechen, aber ich habe einige Zuschriften bekommen mit der Frage, warum ich nie auf den Sexappeal eines Duft eingehen, vielleicht werde ich einige Düfte zukünftig auch auf dieses Detail hin be(schnuppern)sprechen).
Die süßen Aromen sind nur in kleinen Mengen eingesetzt. Sie feilen am Charakter des Parfums, dominieren ihn aber nicht, sondern runden ihn ab und verleihen ihm eine deliziöse Sanftheit. Der Duft ist sehr gut wahrzunehmen, trotzdem nicht aufdringlich, auch wenn es die Duftnoten vermuten lassen könnten, sondern fluffig-leicht und seidig-zart, wie der Duft von frischer Wäsche. Dazu trägt sicherlich die Infusion von weißem Moschus bei. Dieser erzeugt einen leicht-pudrigen Baumwolleffekt, der sich zart auf die Haut legt und den Eindruck sauberer, anhaltender Frische verleiht. So ist der Duft transparent, kennt ein Quäntchen Witz, aber auch die Zurückhaltung und wird duft(klang)schön formuliert. Diese Zusammensetzung ist wirklich vereinnahmend. Bei wiederholtem Riechen kann ich die Entwicklung der Duftphasen wunderbar mitverfolgen, wie sie ineinander übergehen, eine Duftnote die andere in den Arm nimmt, sie überlagert und schließlich ablöst. Die lange und fabelhafte Entwicklung dieses Duftes auf der Haut spricht Bände über die Detailverliebtheit mit der er hergestellt wurde - so unbeschwert wie anspruchsvoll. Ein Gourmand-Parfum im Schwebezustand und die Zärtlichkeit des Parfum de nuit als das neue Ding. Passend zum Namen zeigt sich Angel engelhaft, wie ein transparenter Schleier, der sanft mit meiner Haut verschmilzt, wie ein Traum, den ich gerade noch mit den Fingerspitzen festhalten möchte... doch schon klingelt der Wecker...
PS:
... dank der schwebenden Parfum de nuit Konzentration verliert dieser
Gourmand-Duft seine dramatische Fülle, die sonst gerne zutage
tritt bei ähnlichen Düften. Genau das macht Angel Étoile des Rêves leicht genug, um ihn auch bei wärmerem Wetter zu tragen... und das nicht nur nachts!
PPS:
PPS:
... der kugelrunde Parfumflakon mit dem edlem Ballonpumpzerstäuber lässt Boudoir-Atmospäre aufkommen und weil limitiert sicher auch Mugler-Liebhaber-Sammlerherzen höher schlagen.
Foto © Thierry Mugler Parfums / Clarins GmbH
Die Markennennung erfolgt nach persönlicher Empfehlung.
Dieser Beitrag kann werbliche Inhalte enthalten. Werbliche Inhalte sind für das Gesetz alle Inhalte, die einen Markennamen enthalten.
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