Naomi Goodsir Nuit de Bakélite


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Es war einst ein Hut. Flamboyant und exzentrisch. Er machte sich auf einen schicksalshaften Parforceritt durch Länder und Kontinente, um die Lunte für Naomi Goodsirs explosionsartige Karriere zu legen. Begonnen hat alles am anderen Ende der Welt in Sydney mit einem klassischen Modedesign-Studium. Obwohl... so ganz klassisch war dieses Studium dann eigentlich doch nicht. Denn die Australierin, die mit einem ebenmäßigen Porzellanteint gesegnet ist, um den sie selbst Schneewittchen beneiden würde, genoss erstaunlicherweise keinen praktischen Unterricht, sondern erschloss sich das gesamte Wissen um das Schneiderkunsthandwerk scheinbar en passant in endlosen Gesprächen mit ihrem Professor selbst. Nach ihrem Diplom experimentierte sie, umgeben von Textilien, Nadeln, Garn, mit verschiedenen Materialien (Leder, exotischen Häuten, Pelzen), modellierte, schneiderte und arbeitete mit ihren Händen (denn das ist ihre wahre Leidenschaft – etwas mit den eigenen Händen neu zu erschaffen). Sie lernte, dass die wahre Schönheit einer großen Modekreation nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, sondern vielmehr im Detail liegt. Wohl deshalb verschrieb sie sich letztendlich der anspruchsvollen Tradition der Chapellerie. Dabei lässt sie sich vom sehr offen gehaltenen Ansatz ihrer Ikone – Elsa Schiaparelli – inspirieren, Mode mit Kunst zu verbinden. Eigentlich ein Paradoxon, das sie stets vor eine besondere Herausforderung stellt: Wie konkret und wie frei soll oder muss sie sein, wenn sie gleichzeitig das Erbe der klassischen Hutmacherei lebendig halten und relevant für die Zukunft sein will? 



Seit über einer Dekade sorgt Naomi nun dafür, dass Hüte nicht aus der Mode kommen. Mit handwerklichem Geschick und dem Wissen um seit Generationen überlieferter Techniken, entwirft sie Einzelstücke und spezialisierte sich während der Jahre auf avantgardistische und in ihrer Art einzigartige Kopfbedeckungen für die Damenwelt. Das sind nicht einfach nur Hüte, sondern Kunstwerke. Ihre Kollektionen sind auch wie ebensolche konzipiert. So verwundert es nicht, dass ihre phantasievollen und in mühevoller Handarbeit gefertigten kleinen Glanzstücke bereits Vorstellungen (von Manon Lescaut oder La Bohème) in der English National Opera in London bereicherten und immerzu auf den Catwalks der Modemetropolen gefeiert werden. Der sinnliche Umgang mit vielfältigen Materialien und Stilen, führte sie vor ein paar Jahren nach Frankreich und zur Kunst der Haute Parfumerie. In ihrem Atelier in der Nähe von Grasse entstehen, dem Vorbild der traditionellen und unabhängigen Parfumhäuser folgend, mit den besten Parfumeuren Frankreichs sinnliche Duftkreationen, die Naomis künstlerischen Geist olfaktorisch Ausdruck verleihen. Ihre Duft-Kompositionen sind, wie auch ihre Hut-Kreationen, sehr ausgesucht und weit weg von gewöhnlicher Beliebigkeit. Und das erdufte ich mit jedem Atemzug. Ihre Düfte sind nichts für die Massen. Sie sind genau wie Naomi selbst unangepasst und leidenschaftlich. Die Düfte sollen in erster Linie ihr selbst gefallen und keine Trends aufgreifen. Sie reflektieren die Verrücktheiten und Fantasien in der Welt der Designerin und erzeugen dabei einen geheimnisvollen und persönlichen Aspekt.
 
Immerhin geht es beim Nischenduft nicht alleine um den Verkauf, sondern vor allem um die künstlerische Expression und diese eröffnet Naomi die Möglichkeit ihre abstraktesten Konzepte in bleibende Emotionen zu verpacken und ein immaterielles Kunstwerk zu erschaffen. Mit Vorstellungskraft und Kreativität, skizziert sie ein fulminantes olfaktorisches Wunderland, als würde sie Skizzen ihrer Hüte anfertigen. Wenn ich in das Goodsir-Universum eintauche, erscheint mir alles, wie mit einem Schleier verhüllt. Ich kann manches sehen, vieles erahnen, mir meiner Eindrücke letztendlich aber nie sicher sein. Was zurückbleibt, ist eine nahezu magnetische Anziehung, die mich fasziniert und fesselt, und der Wunsch den Zauber der Ästhetik von Naomi Goodsir weiter zu ergründen. So erging es mir, als Nuit de Bakélite mir zum ersten Mal seine Geschichte zuflüsterte. Die Geschichte einer einzigartigen nachtblühenden Blume - der Tuberose - die in einer geheimnisvoll glänzenden weißen Nacht, in der es kein Licht gibt, sondern nur die Abwesenheit von Dunkelheit (ein recht philosophischer Ansatz, ich weiß, aber schließlich war auch der gesamte Entstehungsprozess kein gewöhnlicher), ihren narkotischen Duft entfaltet. Ich wurde bereits von dieser Tuberose herausgefordert ihren unverwechselbaren Reiz und Charme neu zu überdenken. Lasst ihr euch auch auf diese Versuchung ein?
 
INSTALLATION „INSOMNIA“
von Naomi Goodsir
 
Ich geriet bereits beim ersten Erschnuppern in einen Zustand fröhlicher Exaltiertheit. Der Duft bahnt sich seinen Weg durch die verschlungenen Pfade der Seele bis zur Nase und löst in mir ein lebendiges und schimmerndes Gefühl aus. Ich bin erstaunt, überrascht, verführt. Erinnerungen an Wälder voller majestätischer Bäume mit ihren üppigen grünen Kronen werden wach. Der Himmel ist klar und voller funkelnder Sterne. Ich schließe meine Augen und laufe barfuß durch dichtes grünes Gras. Wie gebannt beobachte ich das Geheimnis der Nacht, das eigentümliche Mondlicht, das sie erhellt und die Wahrnehmung verändert, Geräusche, die verklingen und zu einem unverständlichen Murmeln verschmelzen, Formen, die zu fliehenden Schatten werden, Grenzen, die verschwimmen und die Gesetze der Wirklichkeit aufheben. Ich halte kurz, fast andächtig inne, um diesen Zauber nicht zu stören. Diese Atmosphäre wird in dieser Komposition meisterhaft mit Tuberose-Absolue versinnbildlicht (nicht ohne Grund wird die Tuberose als eine der schönsten und elegantesten, aber auch als eine der gefährlichsten und süchtig machendsten Blumen beschrieben, der sogar eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird - der bekannte Parfum-Experte Roja Dove soll die Tuberose sogar einmal als die „Hure der Parfumerie“ bezeichnet haben - alles Wahrheit oder nur ein Mythos? - auf jeden Fall wird deutlich welch Qualitäten der Tuberose innewohnen).
 


Ich habe zuvor nichts nur annährend ähnliches gerochen, wie diesen Duft. Er hat nichts mit den wohlbekannten klassischen Tuberose-Referenz und den betäubend-süßen und honigartigen Variationen des Tuberose-Themas zu tun. Vergesst diese! Als Naomi Goodsir zusammen mit der Parfumeurin Isabelle Doyen (die seit den 80ern Haus-Parfumeurin bei Annick Goutal ist) begann Nuit de Bakélite zu kreieren, erzählte die Designerin von ihrer Liebe zu den Meisterwerken wie Fracas oder Tubéreuse Criminelle. Isabelle riet ihr jedoch davon ab diese Richtung einzuschlagen, weil diese Ikonen nicht zu toppen seien und schlug stattdessen vor, die Tuberose aus einem vollkommen anderen Blickwinkel zu betrachten. Naomis Freund, Renaud Coutaudier, kennt Isabelle schon seit Jahren. Beide hatten schon immer davon geträumt, mit Isabelle zusammenzuarbeiten. Denn sie bewundern Isabelles Arbeit, die sich durch die Mischung aus Präzision und Freiheit und die ständige Suche nach neuen, harmonischen Akkorden auszeichnet und dem Wagnis Inhaltsstoffe zu kombinieren, die vollkommen gegensätzlich zueinander sind. Seit 2012 hat die Meister-Parfumeurin (die das Handwerk der Parfumkunst an der renommierten ISIPCA erlernte) an Nuit de Bakélite gearbeitet. Formeln immer wieder verworfen, neugestaltet und bis zur Perfektion an ihnen gefeilt, bis sie mit ihrer Kreation endlich gänzlich glücklich war. Eine gute Geschichte will sich entfalten dürfen und atmen. Sie will erzählt und mit Leben ausgefüllt sein und das braucht eben seine Zeit.
 
SILICA PLANTS „NOCES VÉGÉTALES“
mit handgemachten originalen Silikonpflanzen von Tzuri Gueta


 
So ist ein ungewöhnlicher Duft entstanden, der mir schon im Auftakt Freude bereitet. Dieser ist verwegen und mutig. Elegant-florale Tuberose-Noten wehen mir nicht um das Näschen. Das ist das Novum. Nuit de Bakélite ist nicht madamig, sondern trumpft mit Modernität und Strahlkraft auf. Eine feinzarte Bitterkeit umgarnt mich zu Beginn mit einem scharfen grünen Unterton von würzig-balsamischen Galbanum. Doch dieses Grün ist nicht knackig, saftig, spritzig (wie sonst oft, wenn grüne Akzentuierungen in Kopfnoten vorkommen), vielmehr kantig, naturalistisch und trocken. Mir scheint es, als wäre die Tuberose in diesen grünen Nuancen des stattlichem Galbanum geradezu gefangen (Galbanum bildet zusammen mit der Tuberose übrigens das Grundgerüst des Dufts). Essenzen von Safran und Engelwurz und mit Bedacht hinzugefügte Karottensamen und eine Prise Kardamom steuern weitere facettenreiche grüne Nuancen und ausgesprochen aromatisch-frische und würzig-weiche Aspekte bei. Das pikante Gewürzfeuerwerk verweht nicht mit der Kopfnote (was mir überaus gut gefällt), sondern geht wie ein Wirbelwind ganz in die Tiefe, legt sich geschmeidig über die zarten Aromen des Duftzentrums, vermischt sich angenehm mit der grünen Cremigkeit der Tuberose, taucht immer wieder hervor, balanciert den floralen Extrakt mit seiner adstringierenden Kühle aus und erzeugt damit eine präzise Ausgewogenheit.

Diese sich unablässig verändernden grünen Schattierungen sind von einer subtilen pfeffrigen Schärfe durchdrungen und ebnen den Weg in das brillante Herz. Aus diesem steigen allmählich die sagenhaft-schönen floralen Noten der anspruchsvollsten Blumen der Parfumerie-Zunft überhaupt - der Tuberose - empor. Von dem Moment an, in dem sie von der Kühle der Nacht eingehüllt wird, besticht sie nicht durch den Odeur ihrer strahlend-weißen Blüten, sondern durch eine ewige Frische und ihre nächtliche Intensität. Schnell wird deutlich, dass es Naomi Goodsir und Isabelle Doyen tatsächlich darum ging, etwas Anderes zu erschaffen – eine Alternative zu allem, das bereits existiert und das haben sie in Formvollendung verwirklicht. Die Tuberose in Nuit de Bakélite ist sehr schön, aber eben anders schön, einzigartig, stürmisch, rebellisch und anspruchsvoll, schillernd changierend, kühn oder besser formuliert tollkühn, einfach originell... und sogar mit kunststoffartigen Noten verwoben. Diese sind sicherlich eine Reminiszenz an den im Namen erwähnten Bakelit (den ersten vollsynthetisch und industriell produzierten Kunststoff), aus dem viele Art-Déco Modeschmuckstücke hergestellt wurden, für die Naomi ein Faible hat.
 


Um diesen bestimmten Zustand harmonisierender Kontraste auszudrücken, wird die erfrischende Lebendigkeit des Grüns mit den floralen Eigenschaften der Tuberose kombiniert. Obwohl die Blüten der Tuberose zart und zerbrechlich erscheinen, explodieren ihre Aromen geradezu. Plötzlich wird die Tuberose-Note geschmeidiger, weicher, seidiger, harziger, wärmer, sinnlicher, würziger, cremiger. Es entsteht ein Duft-Herz so prall, so dicht und tief, dass ich darin versinken möchte. Die legendäre Fülle und Reichhaltigkeit der Tuberose ist natürlich auch hier vertreten und wird mit einer opulenten (Über)Dosis von Tuberosen-Absolue genüsslich zelebriert. Allerdings hat Mme Doyen die Tuberose von ihren indolischen Aspekten befreit. Die Tuberose wurde nicht konditioniert, um uns zu gefallen, sondern kann ihre gewagtesten und seltsamsten Facetten frei entfalten und präsentiert sich mit der Kraft ihrer inneren Vollkommenheit. Die Tuberose setzt sich hier wild und unsüß in Szene. Sie lenkt unsere Aufmerksamkeit auf ihre vollen, dunklen und zugleich rauchigen Qualitäten (mich hier besonders an berauschenden Kampfer erinnernd). Mir kommt es vor, als hätte Isabelle Doyen das gesamte Spektrum dieser Blume bis in die Moleküle ergründet und neu interpretiert.

Das Herz ist eine sich dynamisch entfaltende und ständig verändernde Infusion von Tuberose, stark und zauberhaft, (ich wiederhole es gerne) durch und durch grün, laubartig, pflanzlich, mineralisch, aromatisch, würzig, ganz fein zitrisch, herb, frisch, leicht krautig - einfach hypnotisch und bezaubernd, außergewöhnlich anders und geradezu unverkennbar (jetzt verstehe ich auch Mme Doyens Beschreibung des Dufts, als würden wir eine noch nicht vollkommen erblühte Tuberose mit ihrem Stiel und den grünen Blättern schälen oder sie zu einem Saft pressen begleitet von dem Klang von Plastik, wenn wir ihre grünen wachsartigen Stiele aneinander reiben). Die sich immer weiter entfaltende Tuberose wird in ihrer vibrierenden Wärme von einem Wunderwerk aus weißen Blüten kongenial umrahmt, die ihr eine neue Dimension verleihen. Hier wurden Blüten der afrikanischen Karo-Karounde verwendet. Ihr ätherisches Öl erinnert an Jasmin, hat aber eine holzigere, würzigere, krautigere Unternote und sorgt für warme Anklänge, die dem balsamisch-würzigen Räucherwerk einen Hauch Exotik und Tiefe verleihen und das obsessive Grün ausgleichen. Ein paar wohlüberlegte Tröpfchen Ylang-Ylang stiften mit ihren sonnengeküssten Nuancen, die mit Finesse herausgearbeitet wurden, einen Hauch zurückhaltender Eleganz und betonen samtig den floral-cremigen Charakter und die Sinnlichkeit der Tuberose. Voller Anmut und Grazie kann die Tuberose in dieser Entourage ihr Wesen entfalten und wirkt betörend und berauschend. Wie ein wirbelnder Kern verteilt sich ihr blumig-holziger Duft in der klaren Nachtluft und wird von Davananoten, die mich stets an süß-exotische Trockenpflaumen mit einer verführerischen Cognacnote erinnern, angefeuert. Wie kühle, schimmernde Seide erscheint mir das Herz. Dies ist ein kapriziöser Nektar und ein kurioses Wechselspiel aus floralen und verführerischen Noten mit sympathischer Koketterie.
 


Wie ein Künstler, dessen künstlerische Variationen seine Schaffensphasen definieren, lässt Isabelle Doyen verschiedene Ideen der Tuberose nebeneinander stehen. Sie interpretiert dieses olfaktorische Thema überraschend neu und ultra-modern (wie eine moderne Skulptur, die etwas Rätselhaftes an sich hat, das uns anlockt diesen Spieltrieb des künstlerischen Experiments immer wieder neu betrachten zu wollen), indem sie alle erdenklichen Aspekte dieser Blume in einem Destillat vereint. Sie erzählt feinfühlig von allen Lebensstationen, vom Werden und Vergehen der Tuberose, von deren Stielen, Blättern, den ersten zarten grünen Knospen, der Erde, aus der sie erwächst, über die prächtigen weißen Blüten mit ihrem majestätisch-stolzen Duft, bis hin zum Verblühen und ihrem getrockneten holzig nostalgischen Vermächtnis ausklingend in der Dämmerung. Kraftvoll und doch auch alle ihrer Vergänglichkeit bewusst. 

Die letzten Blüten der Tuberose fallen tanzend zu Boden und verschmelzen mit dem finsteren Grund. Dabei entsteht der Duft einer angenehmen Erdigkeit, um den Ausklang mit der Idee von Pflanzenwurzeln zu versehen. Was zurück bleibt sind edle, intensive, herb-trockene Holznoten, die sich mit balsamisch-süßlichen und harzigen Nuancen und ambrierten Anklängen vermengen. Schwelende rauchige Akzente mildern den blumigen Akkord und verdoppelt gleichzeitig die natürliche narkotische Qualität der Tuberose. Sie steigen gen Himmel und vermählen sich mit dem in der Luft schwebenden pudrigen Moschus und tragen zur sinnlichen Vervollkommnung bei. Um Naomis Arbeit mit luxuriösen Lederaccessoires Tribut zu zollen und um den trockenen, fast bitter-süßen Charakter dieses Dufts zu unterstreichen, kitzelt beim finalen Nachhall ein dichter und dunkler (Wild)Lederkolorit meine Sinne. Die Kanten des Leders sind noch sehr gut fühlbar, dennoch soft und anschmiegsam abgerundet. Sie schenken dem Duft einen animalischen Touch. Diese Ledernuancen sind atemberaubend frisch interpretiert und um einiges modernisierter, als in anderen Düften. Die Gesamtwirkung? Dunkelgrün und wildledrig, seltsam trocken-warm und kühl zugleich. Ein wunderschöner, charakterstarker Duft, der mit vielen Grünfacetten spielt. Von hell bis dunkel, fast schwarz. Der markige Duft-Charakter entzieht sich den klassischen Definitionen, ist klar und zugleich undurchschaubar. Dies ist eine makellose Kreation, die ein neues olfaktorisches Erlebnis bietet. In dieser Komposition gibt es keine Kompromisse. Nur das Spiel mit Kontrasten. Nuit de Bakélite trägt die berühmte Signatur von Naomi Goodsir und diese ist Einzigartigkeit. Eine perfekte Schöpfung mit einem Hauch von Extravaganz und einem anhaltend aufregenden Dufterlebnis, das seinesgleichen sucht – allerdings nur für diejenige mit einem besonders anspruchsvollen Geschmack in puncto Parfums.
 
Am 11. April 2018 wurde Nuit de Bakélite in Paris von der Fragrance Foundation France als
«The Best Niche & Independent Brand Fragrance 2018» ausgezeichnet. Gratulation an Renaud Coutaudier (Creative Director), Isabelle Doyen (Parfumeurin) und natürlich an die strahlende Naomi Goodsir.
 
Naomi Goodsirs und Isabelle Doyens persönliche Interpretation einer Tuberose ist in diesem Werk multidimensional erlebbar. Legionen von Parfumeuren haben sich mit der Tuberose auseinandergesetzt. Nun stellt sich Isabelle Doyen diesem Prüfstein und findet einen eigenen, originellen Zugang und demonstriert uns einmal mehr eindrucksvoll, dass sie über eine schier unbegrenzte Palette an olfaktorischen Farben und Nuancen verfügt. Nuit de Bakélite ist mehr als die Summe seiner einzelnen Ingredienzien. Dieser Duft hat für mich das sagenhafte französische Je ne sais quoi. Unmöglich in Worte zu fassen und doch unbestreitbar. Durch das Aufbrechen alter Muster erhebt sich der Duft mit einer unglaublich starken Persönlichkeit. Der Duft ist völlig anders und ganz und gar contraire zu all dem, was wir uns unter Tuberose-Düften vorzustellen vermögen - nämlich eine exorbitante und brutal-grüne Tuberose. Das Geheimnis liegt im kunstvollen Wechselspiel von hellen und dunklen Noten. In der Duftspur verschmelzen gegensätzliche Strömungen, die eine kraftvolle florale Noblesse aufwirbeln. Sie sorgen für eine vollkommen neue Wahrnehmung der Tuberose – der Königin der Nacht.

Was würde die Schriftstellerin Colette, die einst über Fracas schrieb: »... die Tuberose, zwingt mich in die Knie mit ihrer blühenden Allgewalt ...«, heute wohl über Nuit de Bakélite sagen?

Fotos / Illustrationen © Goodsir Pty Ltd.

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