Olivier Durbano Prométhée

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Mögt ihr die griechische Mythologie? Ich finde die Erzählungen im Spannungsfeld der Widersprüche über Götter und sagenhafte Heroen, die sich den großen Gefühlen – Sehnsucht, Verrat, Rache, Liebe und Glück – hingegeben und vor allem wie diese Gefühle auf vielfältige Weise miteinander verwoben und verflochten sind und alle Facetten ihres Handelns bestimmen, viel zu spannend, um ihnen zu widerstehen. Mein umschwärmter Rock-Star unter den Parfumeuren – Olivier Durbano – vertiefte sich in die griechischen Mythen und beschloss seiner Lieblingsgeschichte über Prometheus und dem Mythos des Feuers seine neueste Duftschöpfung zu widmen.

In Frankreich wird Olivier Durbano als Juwelier für seine Colliers, die die eleganten Schwanenhälse wohlbetuchter Parisiennes schmücken, und als Parfumeur für seine Parfums de Pierres Poèmes Collection hoch geschätzt und bewundert. Mit seinem zehnten Duft feiert Olivier (einer der talentiertesten unabhängigen Parfumeure unserer Zeiten, wie ich finde), das zehnjährige Jubiläum seiner olfaktorischen Kreationen, die der Symbolik von Halbedelsteinen (denen mystische und heilende Eigenschaften nachgesagt werden) gewidmet sind. Durch diese olfaktorische Welt geleitet uns nun sein neuer Duft Prométhée.


Ich hatte die große Freude und Ehre Olivier und seine Parfums (von denen ich bis heute Améthyste, Jade, Turquoise und Héliotrope verfallen bin) gleich zu Beginn von L’Amour en Flacon kennen zu lernen. Ich bewundere sein Gespür für die olfaktorische Dramaturgie und dass er keinen Trends folgt, sondern sich von seinen eigenen Vorstellungen und Prinzipien leiten lässt und Düfte kreiert, die das Gute, das Wahre, und das Schöne vereinen und eine ganz eigene transzendente Realität erschaffen.

Diese zehnte Duftschöpfung hat für den an der sonnigen Côte d’Azur in Cannes aufgewachsenen Franzosen aus spiritueller Sicht eine besondere Bedeutung. Denn die Zahl 10 spiegelt die 1 wider, die für Anfang und Erneuerung, Ganzheit und Einheit steht. Zudem ist im Tarot Das Schicksalsrad der 10. Trumpf in der Großen Arkana, der die Geheimnisse des Schicksals hütet und das Eingebundensein in das Wirken des Lebens symbolisiert. Diesen immerwährenden Rhythmus des Wandels spürt der sensible Künstler und übersetzt ihn in seine ganz persönliche Sprache außergewöhnlicher Düfte (und natürlich auch Schmückstücke). "Jede Kreation hat eine direkte Verbindung zu einem Jahr aus meinem Leben und steht für meine Evolution. Meine Düfte erschließen sich nicht sofort, sondern wollen ganz langsam und vorsichtig entdeckt werden und dazu anregen Erfahrungen auszutauschen", erzählte mir einst Olivier.

Erinnert ihr euch noch an die Geschichte von Prometheus?
 

Er ist in der griechischen Mythologie ein Wohltäter der Menschen und Kulturstifter. Der Sage nach wusste der Titan von dem göttlichen Samen, der im Boden schlummerte, und formte aus Ton die Menschen. Er erweckte sie zum Leben und schenkte ihnen von verschiedenen Tieren je eine gute wie auch eine schlechte Eigenschaft, während die Göttin Athene sie mit Weisheit und Vernunft bedachte, damit sie die Welt mit ihrem Geist beherrschen konnten. Als die Götter auf die Menschen aufmerksam wurden und von ihnen Opfergaben und Anbetung verlangten, verfiel Prometheus auf eine List, um den Menschen zu helfen. Doch der allwissende Göttervater Zeus durchschaute den Frevel und verwehrte in seinem Zorn den Sterblichen die göttliche Gabe des Feuers. Um das Feuer für die Menschen wiederzuerlangen, stieg Prometheus mit einem langen Stängel des Riesenfenchels in den Himmel empor und entzündete ihn am vorüberrollenden funkensprühenden Sonnenwagen des Helios. Mit der lodernden Fackel des göttlichen Wissens eilte Prometheus zurück zur Erde und brachte der Menschheit das Feuer wieder.

 
Mit der Übergabe des Feuers wird der Mensch im doppelten Sinne erleuchtet. Das Feuer gilt als Quell der Erkenntnis. Der vorausdenkende Prometheus wusste, wenn die Menschheit des Feuers beraubt bleiben würde, wäre sie nicht in der Lage sich weiterzuentwickeln, die Welt um sich herum zu entdecken und zu studieren und die Kräfte der Natur für sich zu nutzen, um Ordnung und Harmonie herzustellen. Dieser Akt der Barmherzigkeit ist somit ein Symbol des Fortschritts, für den Prometheus zu ewiger Strafe verdammt wurde.

Als Zeus den Raub bemerkte, sann er auf Rache. So ließ er Prometheus fangen und in die schlimmste Einöde des Kaukasus zwischen dem Schwarzem und dem Kaspischem Meer verschleppen und in unlösbaren Ketten über einen schaurigen Abgrund an den Kasbek schmieden, der sich als trachytischer erloschener Vulkankegel über dem Gebirge erhebte. Jeden Tag kam Zeus’ Adler und fraß von seiner Leber, die sich zu seiner Qual immer wieder erneuerte, weil seine Unsterblichkeit ihn am Leben hielt (warum ausgerechnet die Leber fragt ihr euch? ...weil sie als Sitz der Seele und der Persönlichkeit gilt... die Strafe zielt also symbolisch auf die Vernichtung seiner Persönlichkeit). Vergeblich flehte Prometheus um Gnade. Doch Zeus blieb unerbittlich. Die Qualen von Prometheus sollten viele Jahrhunderte fortwähren. Bis Herakles (Zeus' Sohn) von Mitleid erfüllt den Adler mit einem seiner unüberwindlichen Pfeile mitten ins Herz tödlich traf. Doch erst als ein Unsterblicher ihm seine Qualen freiwillig abnahm, sollte Prometheus erlöst werden. Dies geschah als der Kentaur Cheiron (Schöpfer der Heilkunst) seiner Unsterblichkeit entsagte und freiwillig in den Tod ging. Aber selbst dann musste Prometheus fortan einen bronzenen Ring mit einem Felsstück tragen, um Zeus die Genugtuung zu geben, sein Widersacher sei nach wie vor noch am Kaukasus angeschmiedet.

 
Prométhée offenbart bisher ungeahnte Facetten von Oliviers olfaktorischer Kreativität und Kunstfertigkeit. Der Parfumeur ließ sich nicht nur von dem Mythos inspirieren. Vielmehr illustriert er mit den Essenzen des Parfums olfaktorisch das Panorama der Geschichte und es scheint, dass jedes Element des Mythos von Prometheus eine Rolle in dem Duft spielt. Entstanden ist ein feiner, aromatischer und weich-würziger Wohlgeruch, der reich an funkelnden balsamischen, holzigen und herbalen Nuancen ist. Ein wahrlich spektakulärer Duft, der mit seinem orientalischen Fougère-Charakter zwischen den Höhen des Olymp und der wilden Natur des antiken Griechenlands oszilliert. Ein geheimnisvolles Zusammenspiel von reichen Labdanum und Styrax erinnert uns dabei an das Wunder des himmlischen Feuers der Götter, während das leise Anschleichen von würzigem Pfeffer und aromatischen Kräutern schlagartig unsere Perspektive verändert und uns die Gefahr und Bedrohung bewusst macht, die mit dem Verlust des Feuers für die Menschheit einhergeht.

Als wäre die Ouverture ein olfaktorisches Gleichnis für den leidenschaftlichen Mut, mit dem sich Prometheus gegen die Vorherrschaft der Vernunft für die Menschen einsetzte und sich somit gegen die Götter und die Tradition und alte Normen auflehnte, glüht warm und sanft in ihrem Kern eine Fenchelnote und ehrt die Aufopferung des Prometheus für die Menschen – ganz rein und natürlich und zwischen dem frischen Grün der Petersilie und den süßen Nuancen von Anis changierend (zusammen mit den ersten, sich allmählich entwickelnden, mild-balsamischen Nuancen von Labdanum – das Harz entfaltet seinen prachtvollen Charakter jedoch erst gänzlich zum Finale). Prometheus verwendete einen Stiel aus Fenchel, den er am vorüberrollenden funkensprühenden Sonnenwagen des Helios entzündete, um den Menschen das Feuer wiederzubringen. Olivier entscheid sich zur Eröffnung seines Dufts das ätherische Öl des Fenchels zu verwenden, welches sehr viel würziger anmutet (und durch Wasserdampfdestillation aus den zerstoßenen Samen gewonnen wird), als die vielen kleinen gelben Blüten, die mit einem süßlichen und (nur!) zart-würzigen Duft locken. Dabei kommt das ätherische Fenchelöl besonders gut zur Geltung in Kombination mit der aromatischen Schärfe von Rosa Pfeffer mit seinen blumig-süßen und frisch-grünen Akzenten und der herben und trocken-pudrigen Würzigkeit von Muskat. Dieses pikante Duo, das die Temperatur leicht ansteigen lässt, akzentuiert Olivier mit dem krautigen Charakter von Myrte (dem etwas sehr Edles inne wohnt, die Myrte steigt nur sehr langsam empor, doch wenn eine würzige Eukalyptus-Menthol-und-Kampfer-Impression euer Näschen erreicht, ist es die Myrte, die nun angekommen ist – Myrte gilt überdies als Symbol von göttlicher Großzügigkeit) und den aromatisch nach Curry duftenden Kernen von Bockshornklee. Das ambra-artige und balsamische Harz der Zistrose, mit seinem lieblichen und dezent an Honig erinnernden Duft, harmonisiert diese Würzigkeit. Dabei entwickelt sich eine scharfe Frische, die den befreiend-lebendigen Moment der Komposition schier zu entflammen scheint und mich an die üppig blühende griechische Flora denken läßt. Markant durch diese Kontraste, sind die ersten Effekte des Dufts dunkel und sehr würzig koloriert, jedoch keinesfalls schwer anmutend und mein erster Eindruck, ist das Gefühl von etwas mysteriösen, geheimnisvollen und magischen. Mit diesem erfrischend-würzigen und orientalisch angehauchten Auftakt, zaubert M. Durbano einen spannenden Kontrast zum glutvollen Herzen.


Wie ein Appell an die über alles siegende und alles überstehende Freiheit des schöpferischen und gefühlsbetonten Individuums, selbst über die Jahrhunderte währende Ankettung des Prometheus an den Felsen unter einem unschuldigen blauen Himmel, erscheint der mineralisch-erdige Akkord im Herzen. Er ist meisterhaft durch Oliviers trockene und harzig-holzig-würzig-balsamische Weihrauchsignatur (die mittlerweile zu Oliviers ganz eigener Guerlinade geworden ist) mit Tiefe und Wärme geprägt und versprüht ein eigentümliches felsiges Naturell (ein Aroma wie von der Sonne aufgeheizte Steine am Meer).

Weihrauch (dessen tränenförmige Harzperlen aus der Rinde des in den Trockengebieten Somalias, Süd-Arabiens und Indiens beheimateten Weihrauchbaumes tropfen) trägt eine jahrtausend Jahre alte Geschichte in seinen Duft-Molekülen. Die Vorstellung, dass der Weihrauchduft eine Verbindung zum Göttlichen herstelle und mit ihm gemeinsam auch innige Gebete in den Himmel aufsteigen, war schon zu Zeiten der Königin von Saba verbreitet. Damals war Weihrauch sogar kostbarer als Gold und wurde nur auf Altären und in Tempeln zu Ehren der Götter verbrannt. Auch im Herzen von Prométhée brennt Weihrauch und symbolisiert das göttliche Feuer auf unserer Haut.

Die Weihrauchsignatur ist ein fester Bestandteil, den Olivier in allen seinen Kreationen einflechtet. Doch bei Prométhée ist der Weihrauch keine bloße Garnitur, sondern sehr prominent und verleiht dem Duftherzen Gewicht und Stärke. Ich habe dieses Markenzeichen von M. Durbano schon immer bewundert. In Prométhée erscheint die Weihrauchsignatur klar und kühn, dunkel und rauchig im Vordergrund. Olivier hat dem Harz sinnliche, spirituelle und süchtigmachende Eigenschaften entlockt, die einen Hauch von Zeitlosigkeit und Unvergänglichkeit verströmen und Bilder von einem Spaziergang entlang von Kolonnaden eines griechischen Tempels, aus dem Weihrauch nach außen drängt, entstehen lassen.

Olivier Durbano

Aus diesem aufsteigenden und (fast) alles umhüllenden Duft von Weihrauch (und Harzen), scheinen florale Noten ausbrechen zu wollen, ähnlich den Menschen, die sich aus den drakonischen Zwängen der antiken Götter befreit haben. Es folgt ein sehr heller, langer und lasziver Hauch aus graziöser Narzisse mit ihrem wunderbar leichten, sanft erfrischenden Duftnoten mit weich-grünen Untertönen, die sich mit einem intensiv-süßlich, sehr cremigen und lieblich-aphrodisierenden Duft verbinden, den die Lilie verströmt. Der unwiderstehliche und betörte Duft der Lilie schenkt dem Herzen pudrige Nuancen und eine sinnliche Schwere und verdeutlicht, wie die Gabe des Feuers den Geist der Menschen aufblühen ließ (gleichzeitig prickeln nach wie vor die Gewürze auf meiner Haut, so dass ein beeindruckender Twist-Effekt entsteht ...es ist erstaunlich, aber die floralen Nuancen scheinen die Gewürze von Neuem zu entflammen ...furios, wie die brennende Intensität einer prickelnden Begegnung ...eisige Kühle und feurige Glut verwirren dabei die Sinne ...eine sehr(!) originelle Komposition).
 
Hinzu gesellt sich das ganz intensive Absolue des frischen und zugleich herben Dufts vom blumigen und krautig-würzigen silberblättrigen Lavendel und aromatischen grau-grünen Salbei. Den typischen süß-balsamischen Lavendel-Duft mit seinem feinen, blumig-waldigen Unterton präsentiert Olivier in einer dämmrigen Interpretation, welche die Atmosphäre eines geheimnisumwitterten Abenddufts wiedergibt - vielleicht den einer abkühlenden Sommernacht unter alten Bäumen, deren Blätter noch schwanger sind von den Düften des Tages (für mich ist dies eine der schönsten Lavendelnoten, die ich seit Langem in einem Parfum entdeckt habe und sie macht mir einmal mehr bewusst mit welch hochwertigen Rohstoffen M. Durbano arbeitet). Das Styrax-Harz schenkt dem ausklingenden Herzen einen schweren, balsamischen, weichen Duft, der mit einer gewisse Schärfe bezaubert und mit feinsten Zimtnoten sowie einem Hauch von üppiger Vanille und einem leicht holzigem Unterton überrascht. Diese olfaktorische Impression verweilt sehr lange auf meiner Haut und Schwaden von Harzen, Gewürzen und Blüten erfüllen die Luft, stets vom Weihrauch eingerahmt, wie ein hypnotisches Sinnbild der Antike.

Die Art, wie Olivier Durbano seine Ingredienzien vermischt, ist nicht offensichtlich zu erkennen. Das macht diesen neuen Duft so interessant. Mit der Zeit wirken die Noten, deren Duft zu Beginn noch leicht einzeln wahrzunehmen gewesen ist, nun kompakter, als würden sie nahtlos verknüpft ineinander überfliessen.

Duftkomposition
Kopf • Fenchel, Rosa Pfeffer, Muskat, Myrte, Weihrauch (Olibanum), Zistrose (Labdanum)
Herz • Narzisse, Krim-Lilie, Lavendel-Absolue, Bockshornklee, Russisch Salbei (Silber-Perowskie), Styrax
Fond • Zedernholz, Vétiver, Myrrhe, Labdanum, Ambra und Moschus

Zum Finale enthüllt der Duft des Waldes die Sehnsucht nach Freiheit ...wieder zwischen Bäumen spazieren zu können ...endlich frei und losgelöst zu sein. Die virilen Harmonien von Zedernholz stehen hier brillant im Vordergrund und werden mit den lange nachhallenden Noten des Styrax-Harzes umhüllt, das eine wunderschöne Wärme erzeugt. Das Zedernholz verströmt dabei seinen starken und herben Holzduft, der durch einen samtenen und warmen Charakter und einen aromatischen, holzig-süßen Duft geprägt ist. Eine sinnlich-sanfte Holznote entsteht dabei, die mit intensiven, lang anhaftenden und sehr rau interpretieren Vétiver mit stark-erdigen und wurzelartigen Noten und mit würzig-warmer Myrrhe flankiert wird. Eine dunkle Würzigkeit entwickelt dann das Oleoharz des Labdanum und gibt sogar einige Ledernoten preis, die sich mit holzigen, trocken und etwas tabakartigen (echten!) Ambra vermählen. Ambra entwickelt über viele Stunden mineralische, salzige und animalische Facetten, die die leidenschaftliche Sinnlichkeit des Nachhalls auf die Spitze treiben, erst mit baumwollartig-flauschigen Moschus und seinen fein-holzigen und pudrigen Nuancen gepuffert werden, und einen Hauch eleganten Wohlgefühls hinterlassen.

Prométhée ist für mich das beste Parfum, das Olivier Durbano bis jetzt hervorgebracht hat. Es ist bei weitem seine komplexeste Schöpfung - weich-rauchig-holzig und mit einem pochenden Anklang von Unbestimmtheit im Inneren. Ich bin Prométhée vom ersten Augenblick an verfallen, weil ich in ihm wirklich etwas großes gefunden und entdeckt habe, etwas das sich deutlich von allem abhebt, was uns sonst in Hochglanz-Parfumerien um die Nase weht. Die edle Komposition ist eine Hommage an die wertvollsten Rohstoffe. Ganz im Esprit der Haute Parfumerie werden die kostbaren Essenzen von Weihrauch und Ambra von eleganten Noten in Szene gesetzt, die sich gleichzeitig entfalten und einander ergänzen. Jede Facette dieser Noten wirkt auf diese Weise strahlend und einzigartig - barock und doch modern, ruhig, doch längst nicht zahm, kraftvoll aber nie zu laut, ganz komplex und doch sehr feinsinnig. Das ist ein wunderbares Beispiel einer konzeptionellen und im wahrsten Sinne des Wortes avantgardistischen Parfumerie und einer Duftharmonie aus minutiös ausgewählten Inhaltsstoffen. Es gibt nur wenige Parfumeure, die einen Duft kreieren, der erst zu einer intellektuellen Reflexion anregt, um ihn dann in seiner Ganzheit wertschätzen zu können.
 
Bleibt nur eine Frage: Wo ist die wunderschöne Pandora mit ihrer Büchse in dieser olfaktorischen Erzählung geblieben und ist die Hoffnung tatsächlich die einzige positive Gabe gewesen, die sich neben all den unheilbringenden in ihrer Büchse befand, hmmm ...schließlich schrieb Nietzsche einst, dass die Hoffnung das übelste aller Übel sei, weil sie den Menschen dazu anhalte alle Qualen stets von Neuem auszuhalten in eben der Hoffnung auf eine Besserung und die Qual somit nur verlängere – aber gut, dies zu diskutieren überlassen wir den Philosophen oder vielleicht beschäftigt sich Olivier in einem neuen Duft damit... wer weiß.

Fotos © Olivier Durbano