ROADS BITTER END, CLOCKWORK, HARMATTAN, LIGHTS, THIS WEEKEND


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Laut und schrill ist unsere Welt, doch als an einem Mainachmittag ein silber-weiß glänzender LKW direkt vor den Galeries Lafayette in Berlin Stopp machte, wurde es für einen Moment plötzlich still auf der Friedrichstraße und nur das leise Wehen des warmen Sommerwinds war zu hören. Es war der ROADS Fragrance Truck, der diese andächtige Neugier auslöste. Dieser luxuriöse Showroom auf Rädern wurde eigens entworfen, um die innovative Parfum-Linie der charismatischen Danielle Ryan vorzustellen.

Die Parfum-Kollektion entstand aus dem kreativen Wunsch der jungen Irin, besondere ihr in Erinnerung gebliebene Momente, wundervolle Emotionen, einprägsam erlebte Orte, interessante Begegnungen mit Menschen und fremden Kulturen sowie inspirierende Künste in olfaktorische Sinneseindrücke zu übersetzen und in feinsten Düften zu konservieren, um sie durch unseren Geruchssinn wieder aufleben lassen zu können. Dabei besitzt jeder Duft seine ganz eigene Geschichte und stellt den einzigartigen emotionalen Ausdruck der künstlerischen Duftvision von dieser besonderen ihm innewohnenden Geschichte dar.
 
„Es gibt viele Gründe, weshalb ich ROADS realisieren wollte, aber vor allen Dingen wollte ich eine künstlerische Marke kreieren,
die nicht ausschließlich auf die eigene Definition limitiert, nicht gefangen oder auf eine Idee beschränkt ist. Sie wird sich aufgrund
der Interessen der Menschen entwickeln und wachsen, deshalb sind ihrem Potential keine Grenzen gesetzt.“
- Danielle Ryan
 
Als Nachfahrin der Ryan-Dynastie (ihr Großvater, Dr. Tony Ryan, war der Gründer von Ryan Air und Zeit seines Lebens ein Kunstliebhaber und Kunstmäzen), hat Danielle nicht nur den familiären Unternehmergeist geerbt und die daraus resultierende soziale Verantwortung, sondern auch schon früh als Kind gelernt, Ideen zielstrebig zu verfolgen und umzusetzen. Bereits in jungen Jahren entwickelte sie ein feines Gespür für Formen, Farben und Ästhetik und eine Passion für das Theater und bildende Künste. Sie war jedoch nie bereit sich festzulegen und suchte nach Wegen, um all ihre Talente einzusetzen und gleichzeitig ihre Interessen und Träume weiterentwickeln zu können.

Einer dieser Träume ist die ROADS Luxury Group. Ein Multi-Arts Lifestyle Label und kulturelles Projekt mit außergewöhnlichen Inhalt, das Ideenreichtum mit künstlerischer Entfaltung zu einer kreativen Symbiose vereint, die unverkennbare Produkte der zeitgenössischen Kultur aus drei verschiedenen Kunstwelten zusammenführt und auf einer offenen Plattform präsentiert: ROADS Publishing – ein Verlagshaus, ROADS Entertainment – eine Film-Produktion und ROADS Fragrances – ein Parfumhaus, in dem der künstlerische Ausdruck und die Kunst der Parfumherstellung die Hauptrolle spielen und das sich seinen ganz eigenen Weg in die Welt der Haute Parfumerie mit Düften ebnet, die vom aktuellen Zeitgeist inspiriert sind und eine neue Geruchserfahrung verheißen.
 
Dieses besondere Konzept fasziniert mich und ich mag die Vorstellung, dass sich die Künste der Lyrik, des Films und der Düfte ergänzen können. Das ist ein sehr interessanter Ansatz, der Düfte aus ihrem traditionellen Beauty-Ambiente löst und ihnen eine Individualität verleiht, die das kulturelle Leben bereichern kann. Dieser künstlerische Aspekt erinnert mich an die Ausstellung The Art Of Scent des New York Museum of Art and Design (aus dem Jahre 2012), in der Kurator Chandler Burr die Entwicklung und Ästhetik olfaktorischer Kunst in Hinblick auf kulturelle, soziale und politische Ereignisse illustrierte.
 
Ich finde es sehr spannend, wie ROADS mit dieser kreativen Idee drei Unternehmensbereiche vereint, die auf den ersten Blick nicht unbedingt viel gemeinsam zu haben scheinen, jedoch eine Philosophie teilen und, wie Danielle Ryan im Interview mit L'Amour en Flacon erzählte, von den gleichen künstlerischen, stilistischen und kulturellen Einflüssen inspiriert sind und das in ihrem visuellen Design widerspiegeln. Es ist somit ein Projekt, bei dem wir vielfältige Ideen zu entdecken und zu erkunden haben und das uns auf eine Reise mitnimmt, die von vergangenen und zukünftigen Einflüssen inspiriert ist. Die Intention bei der Gründung von ROADS war es, ein Unternehmen für neugierige und offene Menschen entstehen zu lassen, das den Zeitgeist trifft. Daraus werden sich bestimmt interessante und aufregende Synthesen ergeben. Wir dürfen also gespannt sein.

Stolz präsentiert Danielle Ryan in dem futuristisch-anmutenden Inneren des ROADS Fragrance Trucks ihre Parfum-Kollektion in Hemisphären, die an den Wänden angebracht sind. Die wohlklingenden und die Phantasie beflügelnden Namen der Düfte schweben im Retro-Leuchtreklame-Stil darüber, während projizierte Filmsequenzen die Inspirationen zu den einzelnen Düften visualisieren.
 
Der Name ROADS leitet sich einerseits aus Danielles großer Leidenschaft für das Reisen und der Erkundung neuer Orte und Kulturen ab und andererseits aus der philosophischen Erkenntnis, dass alle Entscheidungen, die wir treffen, ganz gleich, wie klein oder wichtig diese sein mögen, uns auf einen bestimmten Pfad führen, der unser Leben unweigerlich verändert. ROADS soll uns zum nachdenken anregen über die Wege, die wir einschlagen. Für Ryan ist ROADS eine Schule des Denkens und eine kreative Kuration von Sinneserfahrungen, die zu einer Vertiefung des kulturellen und intellektuellen Verständnisses führen sollen.

Das Unternehmen ist somit ein Synonym für in Bewegung sein, keine Grenzen in seinem künstlerischen Potential zu sehen und ist die Summe von individuellen Wahlen und prägenden Entscheidungen und das Resultat unterschiedlichster Lebenswege und Geschichten. Es ist somit kein Konzept für jedermann. Doch das mach ROADS gerade besonders und könnte meiner Meinung nach das Interesse vieler wecken.
 
Der kreative Anspruch von Danielle Ryan bei der Konzeption ihrer Parfums bestand darin, mit neuartigen und elektrisierenden Kombinationen der kostbarsten und feinsten Inhaltsstoffe, atemberaubend schöne Duftsträuße entstehen zu lassen, die sich zu einer überraschenden olfaktorischen Symphonie verbinden. So hat sie es feinfühlig verstanden mit dieser Parfum-Kollektion duftende Kostbarkeiten mit Wiedererkennungswert zu kreieren, die uns mit unerwarteten und facettenreichen Noten an Episoden aus dem wahren Leben erinnern.
 
 
Obwohl die Düfte von ROADS im Geiste und in der Tradition erlesener Haute Parfumerie geschaffen worden sind, tragen sie eine sehr moderne olfaktorische Handschrift, die mit unnachahmlicher Leidenschaft und einem sicheren Gefühl für Eleganz erfüllt ist. Jeder Duft ist eng mit den Dingen, die Danielle Ryan liebt und die sie faszinieren verbunden und so war sie maßgeblich an dem schöpferischen Prozess beteiligt (angefangen bei der ersten Idee, der Auswahl der Parfumeure, über die Namensgebung bis hin zum fertigen Parfum und natürlich insbesondere auch an der Flakongestaltung und dem Verpackungsdesign). Dazu verfasste sie sehr detaillierte, atmosphärische Resümees ihrer Inspirationen und hat diese gemeinsam mit Meisterparfumeuren des Vereinigten Königreiches, die eine neue Form olfaktorischer Dichtkunst erkunden konnten, in die universelle Sprache der Düfte transkribiert. Diese Arbeit war von origineller Kreativität geprägt, aber gleichzeitig auch sehr pragmatisch. Denn Danielle verpackte ihre Emotionen, Erinnerungen und Gedanken in die Inhaltsstoffe der Düfte. Dafür musste sie erst die einzigartigen olfaktorischen Charakteristika jener reinen und hochwertigen Essenzen erlernen, mit denen ihre Geschichten erzählt werden sollten.

Durch ein avantgardistisches Zusammenspiel von Licht, Musik und bewegten Bildern, will die junge Danielle Ryan mit ihrer interaktiven Kunstinstallation den Fokus auf die Düfte selbst lenken und die zeitgenössische Parfumerie auf neue Weise inszenieren. Das Ziel dabei ist, einem Moment des Innehaltens zu erschaffen, um ihre Düfte lösgelöst von ablenkenden Reizen wirken zu lassen und die Vorstellung gegenüber der Definition von Schönheit herauszufordern.
 
Die Quintessenz dieser zweijährigen Schaffensphase ist eine olfaktorische Bibliothek aus (vorerst) zehn Eaux de Parfums mit unverwechselbaren Duftnoten und sehr originellen Kombinationen, die sich durch Transparenz und Leichtigkeit in all ihren Facetten charakterisieren. Ich schätze besonders die puristische Natürlichkeit, mit der alle Noten geschmeidig und harmonisch zu zarten Duftschleiern verwoben werden. Dabei entwickeln die Düfte eine luftig-weiche Allure, die ihre künstlerische Originalität für mich ausmacht. Die in Großbritannien handgefertigten Düfte präsentieren sich in klaren und auf das Wesentliche reduzierten Glasflakons mit einem weißen Magnetverschluss und sind etwas für Liebhaber sublimer Odeurs, welche Stil, Ästhetik und Intensität zelebrieren.

Lasst uns zusammen ein Stück gehen und die Welt von Danielle Ryan in duftenden Momentaufnahmen entdecken...

BITTER END

Bitter End ist ein olfaktorisches Portrait der geliebten Heimat von Danielle Ryan. Zu dem Duft ließ sich die charmante Kosmopolitin von den wunderschönen, wenn auch einsamen und recht ungewöhnlichen Landschaften von Irlands Westküste inspirieren und hat aus deren wilden und zarten Aromen eine frische, würzig-aromatische und vom Wohlbefinden getragene Komposition erschaffen, die pudrig-mild ausklingt.
 
 
Die irische Westküste ist ein ganz spezieller Ort und Bitter End verbeugt sich mit seinen zitrisch-kühlenden und minzig anmutenden Noten vor der Reinheit und Unberührtheit dieser ganz besonderen Szenerie der grünen Insel mit ihrer atemberaubenden Küste und der rauen Schönheit der berühmten Cliffs of Moher, die von schroffen, dunklen und grasbewachsenen, wilden, zerklüfteten, steil herabfallenden und von Pflanzen überquellenden und von Blumen überwucherten Klippen, malerischen Buchten und kleinen Sandstränden, unendlich grünen und faszinierenden Weiten und tosenden Winden geprägt sind und einen unvergesslichen Panoramablick auf das Meer und auf die Karstlandschaft des Burren bieten, der für seine einzigartige und seltene Flora berühmt ist. Es ist sehr erstaunlich, dass in dieser steinigen und kargen Landschaft auf wundersame Weise Pflanzen aus dem arktischen Raum und aus der Mittelmeerregion, wie wilde Orchideen, Thymian und Pfefferminze ebenso wie roter Klee und Johanniskraut ja sogar Enzian und dunkelrote Fuchsien erblühen. An diesem spektakulären Küstenabschnitt begrüßt die grüne Insel die aus Amerika über den Atlantik schwappenden Wellen in Europa. Das ist ein malerischer Landstrich – übersprudelnd von einer Vielzahl an Einzelheiten, welche alle durch das Parfum zum Ausdruck gebracht werden.

Duftkomposition
Kopf: Wildgräser, kühlende Minze, nasses Farn
Herz: Feigenblatt, Olive, wilder Thymian
Basis: Eichenmoos, Veilchenblätter und Vetiver
 
Danielles Wunsch bei der Duftentwicklung war es, die vielen unterschiedlichen Facetten dieser Landschaft zu thematisieren und nicht nur die bekannte raue, tiefe und dunkle Seite zu präsentieren, sondern auch die hellen und strahlenden Nuancen reizvoll hervorzubringen.

Entzündet durch die belebenden Duftnoten von frischen Wildgräsern und nassen und noch vom Morgentau benetzten Farn (die große Kunst besteht dabei in der Abstraktion und dem Bemühen über die pure Nachahmung der erlebbaren Wohlgerüche aus der Natur hinauszugehen und uns mit Hilfe von komplexen synthetischen/natürlichen Essenzen wie z.Bsp. Absolues von Heu, Eichenmoos, Lavendel und den aus der Tonkabohne gewonnenen Cumarin eine Idee davon zu geben, wie Farn riechen könnte, wenn es denn riechen würde), setzt der vitalisierende Eröffnungsakkord smaragdgrüne Aromen frei, die moosartige, feuchte, erdige und holzige Duftelemente eines Laubwaldes reflektieren und sich mit der aromatischen Üppigkeit von einer nahezu explodierenden Minznote vermischen (eine sehr angenehm-dosierte, leicht ätherische, leicht herbe Mentholnuance entwickelt sich und bewirkt den typischen Minzduft, den wir riechen, wenn wir Blätter frischer Minze zwischen unseren Fingern zerreiben) und den Duft zum Schweben bringen.

Nach kurzer Zeit entfaltet sich im Herzen ein aromatisches und von der Sonne gewärmtes Kräuter-Bouquet mit dem blumig-würzigen Duft von fruchtig-pfeffriger Olive und dem klaren, leicht herben und zitronenähnlichen Thymian und vermengt sich mit warmen und milchig-weichen Duft von Feigenblättern. Das Tempo verlangsamt sich allmählich und der Duft kommt auf meiner Haut zur Ruhe. Die milden Harmonien von erdig-harzigen Eichenmoos umschmeicheln die grüne Frische des Dufts in einem weichen und beruhigenden Kokon aus einem sanften Duftakkord, der die natürlichen Nuancen von leicht rauchig-pudrigen Veilchenblättern mit ihrem pfeffrig-laubigen Veilchengeruch und den herben Charakter vom lang anhaftenden holzig-balsamischen Vetiver einfängt. Ich bin verführt einen tiefen Atemzug frischer Luft nehmen zu wollen und bin sogleich überrascht von der Ambivalenz, die zwischen Minzfrische und jener balsamisch-aromatisch-würzigen Wärme auf meiner Haut oszilliert und zuweilen auch leicht süßlich und fruchtig anmutend erscheint. Würde ich dieser Duftkreation bestimmende Charaktereigenschaften zuschreiben, die sie auszeichnen, dann wären dies Ruhe und Gelassenheit.

Der Duft vereint das typisch irische Lebensgefühl mit der Neugier für ferne Landschaften und gleicht einer Einladung in Selbstvergessenheit neue Sinneseindrücke zu erfahren. Diese subtile Duftkomposition birgt eine strahlende Ausdruckskraft in sich und gleicht einer lebhaften Symphonie aus würzig-frisch Akkorden. Wer von euch war eigentlich schon mal in Irland? Ich kenne die Insel bis jetzt nur von Fotos und Erzählungen. Doch nach diesem Duft habe ich Lust bekommen Irlands Westküste zu entdecken.
 
HARMATTAN

Jedes Jahr streicht der warme Wind namens Harmattan durch die unendlichen Weiten der überwältigenden Saharawüste und hinterlässt Westafrika in einem mystischen Nebel aus feinem Sand, einer weichen und verschleierten Luft und einem warmen Gefühl auf der Haut zurück. Um die Magie dieses sagenumwobenen Passatwinds, in einem Parfum heraufzubeschwören, komponierte Danielle den Duft um eine besonders ausdrucksstarke, sonnenerfüllte und alle Sinne berauschende Ingredienz, die genau jene Atmosphäre Afrikas symbolisiert – Oud (aus Plantagen in Kambodscha). Es ist schon etwas ganz Besonderes sich vom Element des Winds zu einem Duft inspirieren zu lassen, findet ihr nicht auch?
 
Bevor ich das Parfum zum ersten Mal öffnete, hatte ich bereits, als große Casablanca-Film-Bewunderin, eine Traumreise durch das Königreich Marokko im Nordwesten Afrikas vor Augen – umhüllt vom Licht und der Wärme der Sonne. Ich überlegte mir, wie könnte Danielle dieses unglaubliche Gefühl und diesen hellen Eindruck wohl am besten zum Ausdruck gebracht haben?
 
 
Ich sprühe den Duft auf und seine feine bildreiche Sprache erschafft eine Welt, die sich in meiner eigenen Phantasie klar und intensiv gestaltet und mich nach M'Hamid – einer riesigen Oase mit hohen Dattelpalmen und Beduinenzelten im südlichen Marokko – führt. Einem Ort am Ende der Welt, der als das Tor in die Sahara gilt. Langsam verschwinden Häuser aus dem Blickfeld und vor einem liegt nichts als die Wüste mit ihrem rötlich-orangenen schimmernden Sand.

Möchte Harmattan dieses Naturschauspiel beschreiben, wie sich der Wüstenwind ankündigt, den Tag verhüllt und mit gewaltigen Sandmassen tänzelnd vorbeirauscht durch die endlosen Dünenlandschaften, hinter denen er die Sonnenkugel verdunkelt und alles um sich herum in ein dunkelrotes melancholisches Licht taucht? Ein Naturspektakel, das an Schönheit kaum zu übertreffen ist. Inspiriert von eben dieser Vorstellung des heißen Harmattan-Winds, beschwört der Duft einen surrealen Zenith-Akkord mit einem vibrierenden und solaren Gefühl herauf, der in orientalischer Manier würzig, warm, trocken und mit einer ausgesprochen tiefen Note (bestehend aus überraschenden Lagen, die die geheimnisvollen und verführerischen Eigenschaften des Ouds betonen) ausklingt. 

Duftkomposition
Kopf: Lavendel
Herz: Vetiver, Oud, Safran, schwarzer Pfeffer, Tuberose, Rose, Ylang-Ylang
Basis: Sandelholz, Bourbon-Vanille, Tonkabohne, Weihrauch, Patchouli und Myrrhe
 
Mit Harmattan bietet ROADS den ultimativen Ausdruck der Verbindung von Orient und Okzident in einem vorzüglichen Duftgenuss, der durchscheinend ist und sich wie eine zarte Wolke aus feinst verteilten Parfumtröpfchen auf meine Haut legt. Der amberfarbene Duft wird von einer leuchtenden Kopfnote eröffnet, in der hell-funkelnder Lavendel mit seinem feinen und leichten Aroma glänzt (die zarte Pflanze ist übrigens eine Meisterin der Überlebenskunst, wächst sie doch selbst in kargen Orten und tristen Felsen, ernährt sich vom Morgen- und Abendtau und entfaltet sogar inmitten von Einöden ihre Schönheit). Dabei wird der natürliche süß-balsamische Lavendel, der nach frisch gepflückten Kräutern und einem hauchzarten blumig-waldigen Unterton duftet, ideal herausgearbeitet und lässt bereits den intensiven Incense-Charakter erahnen.

Oud allein ist nicht genug, um einen exquisiten, vollkommenen und orientalischen Duft zu erschaffen. Deshalb enthält Harmattan eine komplexe Mischung einzigartiger Akkorde, die miteinander kombiniert erst diesen graziösen Oud-Duft erschaffen, wie er uns in dieser strahlenden Farbenprächtigkeit nur selten begegnet.

Aromatisch-würzige und warme Düfte von Safran (mit über 150 leicht verdampfenden und Aroma spendenden Bestandteilen, die Connaisseure oft an Honig mit metallischen, grasigen und heuähnlichen Noten erinnern) und schwarzen Pfeffer mit einer leichten Schärfe strömen durch die Luft und verbinden sich mit den bitter-herben, grünen, erdig-dunklen und trockenen Facetten und erfrischenden Zitronennuancen des wunderbaren Vetivers und modellieren delikate Schattierung, während sie mit einem sonnendurchtränkten Bouquet aus Rose, Ylang-Ylang und Tuberose verschmelzen. Diese wunderschönen Blüten verströmen einen berauschenden, blumigen, schweren, süßen und sinnlichen Duft, der an 1001 Nacht und faszinierenden, honigartig-würzigen Nektar erinnert. Im Zusammenspiel akzentuieren diese Gewürze und Blumen hervorragend die kostbare Oud-Aura und deren unverwechselbar-intensiven, bitter-süßen, warm-würzigen und holzigen Charakter samt einer lasziven likörigen Tendenz. Im weiteren Verlauf werden die glühenden Blüten und auch die pikanten Gewürze sanfter, cremiger, verführerischer und besänftigen mit ihrem leise gehaltenen Notenspiel die kraftvollen Oud-Facetten, die anfänglich zwischen animalischen, ledrig-holzigen und balsamischen Nuancen changieren und sich nun zu einer strahlenden und seidigen Sinnlichkeit entwickeln. Stets zwischen subtil-anmutender Wärme und seidiger Kühle oszillierend, kommt der Duft mit samtig-warmen Sandelholz und süß-würziger Bourbon-Vanille zur Ruhe, während harzig-holziger Weihrauch und herbes Patchouli der Komposition Tiefe und Komplexität und einen eleganten ambrierten Nachhall mit der Intensität von balsamisch-süßer Myrrhe verleihen.

Ein ergreifend schöner Duft von klare Schönheit und pulsierender Schärfe, der Demut und Hingabe vor dem Naturelement des Harmattan ausstrahlt und eine luftige aromatische helle Würze verströmt. Von Licht geflutet, überrascht diese Blüten-Oud-Komposition mit strahlend-gewürzter Extravaganz, die orientalischen Charme mit britischen Flair vereint.
 
LIGHTS

Wir alle kennen die Farben des Regenbogens. Doch neben dem sichtbaren Licht gibt es noch so viel mehr am Spektrum des Lichts zu entdecken – Lichter, die in den schillerndsten Farben erstrahlen und vielleicht auch im übertragenen Sinne unseren Alltag erhellen, weil sie starke Emotionen wecken und Ausdruck einer Stimmung oder Reflektion sind. Genau wie diese Lichter, repräsentiert auch Lights mit seinen blumigen und pudrigen Noten alle Facetten des Lichts. Danielle ließ sich von Leichtigkeit und Optimismus zu diesem Duft inspirieren und von der Vorstellung einen Duft zu kreieren, der Ausdruck formvollendeter Luzidität ist und den Blick aus dem Dunkel ins alles überstrahlende Licht leitet.

Denn jeden Morgen wird die Sonne neu geboren und jeder Tag bringt neue Ideen und Inspirationen, die wir nur erkennen müssen. Das Versprechen von Lights lautet, uns auf dieser Reise zu begleiten, die jeden Tag neu beginnt und uns die leuchtende Schönheit eines neuen Tages in einem anmutigen und sehr transparent gehaltenem Parfum zu offenbaren.
 
 
Bei mir zu Hause in Berlin gibt es viele wundervolle Plätze zum entspannen. Doch für mich ist der Liebermann-Garten wohl der schönste Ort von allen. Um während der warmen Sommermonate der Welt aus Beton zu entfliehen, ließ sich Max Liebermann (einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus) am Berliner Wannsee eine Enklave der Ruhe und Stille errichten, die für das Schaffen des Malers von so zentraler Bedeutung war, wie für Claude Monet dessen Garten in Giverny. Nach geschichtlichen Wirrungen, erstrahlt das Anwesen, das nach historischem Vorbild rekonstruiert wurde, wieder im alten Glanz. Mein persönliches Highlight ist der farbenfrohe Rosengarten und der sich zum Wasser hin anschließende Obstgarten mit Beerensträuchern, Quitten-, Pflaumen-, Birnen- und Aprikosenbäumen, der zum Teepavillon am Ufer des Wannsees führt – einem luftigen Freisitz am Wasser, der vor allem an heißen Sommertagen angenehme Kühlung verspricht. Ein paar Meter weiter führt vom Ufer aus ein Steg auf den Wannsee hinaus und endet in einer Plattform mit atemberaubender Aussicht. Ich finde es herrlich den Anbruch eines warmen Sommertages, wenn der Himmel noch in sanfte Violett- und Goldtöne getaucht ist, dort zu beginnen, am Ufer zu flanieren, die Zeit für einen Augenblick zu vergessen und Ruhe und Kraft für den bevorstehenden Tag zu schöpfen. Das ist herrlich. Die kongeniale Umsetzung von Lights versinnbildlicht dieses Gefühl. Denn der Duft fängt die Momente ein, in denen es nur darum geht, die Umgebung, die Farben und das Licht zu genießen. Mit Noten, die von zarten Blüten und von der Leichtigkeit und der Lebendigkeit warmer Sonnenstrahlen inspiriert sind.

Duftkomposition
Kopf: Bergamotteschale, weißer Jasmin, Ylang-Ylang, Zitronenschale
Herz: Gewürznelke, Rosengeranie, Veilchenblätter
Basis: Vanille, Bernstein, Sandelholz und alter Moschus
 
Beim prickelnden und köstlich fruchtigen Auftakt präsentiert sich ein Hesperiden-Intermezzo aus der frischen Feinheit der Bergamottenschale und der luftigen Intensität der Zitronenschale (nicht zu reif und nicht zu grün), das meine Nase auf angenehme Weise kitzelt und einen erfrischenden Effekt hervorbringt. Um diese fruchtig-säuerliche Spritzigkeit nicht all zu herb werden zu lassen, flankiert ein wundervoller Hauch frisch gepflückter weißer Jasmin- und Ylang-Ylangblüten diese Komposition, die mit ihrer Klarheit, Zartheit und sonnenüberfluteter Sinnlichkeit das fruchtig-saure Aroma aufhellen und zusammen ein graziles Flair und eine besondere Leichtigkeit versprühen, die zum floralen Duft-Herz überleitet. Nach und nach verschmelzen üppige, rosig-minzig duftende Blüten der Rosengeranie mit dem intensiven, grünen Duft frisch gepflügter Veilchenblätter (der mich in dieser Komposition leicht an frisch gemähtes Gras erinnert). Zusammen entwickeln sie eine opulente, samtige und herrlich weiche Bouquet-Impression von blumiger Reinheit und Frische, die kokett mit aromatischen Gewürznelken durchbrochen wird. Zum filigranen Ausklang wird der Duft von edlen holzigen Noten getragen, die in eine süße, umarmende Bourbon-Vanille getaucht wurden, bewahrt jedoch durch eine harmonische Kombination mit ledrig-mildem Moschus seinen balsamisch weichen Charakter und seine feine Würze, bevor er mit warmen, trockenen und leicht tabakartigen Ambernoten sanft ausklingt.

Lights bleibt mit seinen zarten floralen Akzenten und seiner grandiosen holzigen und moschus-durchfluteten Basis als sanft einhüllender, schwebender Schleier sehr lange auf meiner Haut, wie ein funkelnder Edelstein von überraschender Intensität und subtil leuchtender Strahlkraft, der an einer hauchdünnen Goldkette am Dekolleté ruht.

CLOCKWORK
 
Clockwork verheißt köstliche Genüsse für die Nase und soll mit intensiven Aromen und der besonderen Tiefe weicher Hölzer, gekonnt kombiniert mit erdigen Noten und Gewürzen, die fühlbar unter die Haut gehen, die makellose Lässigkeit der Macht in Eleganz und Präzision symbolisieren. Zu Beginn war ich etwas skeptisch. Wie lässt sich ein eher technisch-mechanisches Attribut, wie Präzision, olfaktorisch darstellen? Kühl? Vielleicht Metallisch? Ganz im Gegenteil. Cockwork ist eine sehr holzig-würzige Komposition, die mich an grüne – sehr grüne Wälder erinnert.

Viele von euch mögen jetzt vielleicht schmunzeln, aber allein der Name des Dufts lässt mich an die berühmten Romanfiguren von Agatha Christie denken. Sicherlich eine unkonventionelle Assoziation mit einem Parfum, aber geht es in ROADS nicht darum seine Ideen frei zu entfalten?
 
Ich habe über das Erfolgsgeheimnis der britischen Schriftstellerin nachgedacht, die im ersten Weltkrieg in einer Lazarett-Apotheke lernte, dass der Unterschied zwischen Medizin und Gift oft nur eine Frage der Dosierung ist. Dieses Wissen verband sie mit ihrer Leidenschaft für literarische Abenteuer und wurde damit zur erfolgreichsten Kriminalschriftstellerin der Welt – zumindest seit der kapriziösen Lucrezia Borgia hat keine andere Frau einen größeren Gewinn aus Mord gezogen, als die von der Queen geadelte Dame Agatha.
 
 
Ist ihr unendlicher Erfolg mit Nostalgie zu erklären und der Sehnsucht nach der englischen Insel-Idylle, mit der alle Agatha Christie Romane parfumiert sind? Oder sind es ihre Figuren, die uns Leser auch noch heute in unseren reizüberfluteten Zeiten verzaubern, wie der geniale französische Detektiv Hercule Poirot (och pardon (!) der Gute stammt ja aus Belgien, wird aber aufgrund seines Namens ständig für einen Franzosen gehalten, was ihn ein ums andere Mal in den Geschichten immer wieder pikiert) mit seiner eisig-dekadenten Intelligenz, trockenem Humor und ritterlicher Zurückhaltung oder die zauberhaft gewitzte alte Jungfer Miss Marple? Faszinierend dabei ist, wie beide, ob nun mit Logik, wie bei Poirot, oder mit Intuition, wie bei Miss Marple, es vermögen alle Puzzelteile einer Geschichte in der richtigen Reihenfolge zusammenzusetzten. Beide scheinen mit nahezu wissenschaftlicher Präzision eines Uhrwerks zur Aufklärung zu gelangen, in dem sie jedes Zahnrädchen ins andere fügen und die Maschinerie – auch Verstand genannt – in Gang setzen. Dabei siegt ihre detektivische Vernunft über das Durcheinander der Wirklichkeit und ermöglicht auch die Lösung der kompliziertesten Fälle, so dass wir uns ihrer Genialität im Beobachten, Ermitteln, Entdecken und Auflösen der Fälle nicht entziehen können.

Duftkomposition
Kopf: Muskatnuss, schwarzer Pfeffer, geriebene Zitronen- und Bergamottenschale
Herz: Zedernholz, Fichtenbalsam
Basis: Veilchenblüten, Vanille, Bernstein, Vetiver und Eichenmoos
 
Auch Clockwork kann ich mich einfach nicht entziehen. Dieser Duft überrascht mich von Beginn an mit seinem würzigen, holzig-orientalischen Charakter, der auf fabelhafte Weise mit Weichheit und Samtigkeit präsentiert wird. Er ist nobel, edel, ja geradezu vornehm und doch hat er keinen kommerziellen Everybody's Darling Charme, sondern zeichnet sich durch eine Struktur von Klarheit aus.

Zum Auftakt erstrahlt in der pikanten Kopfnote die aromatische Würze von Muskatnuss und die warme Schärfe von schwarzen Pfeffer. Gemildert wird diese feurige Glut von den zarten, farbenfrohen und fruchtigen Noten von geribenen Zitronen- und Bergamottenschalen, mit denen die ersten Augenblicke des Dufts ausdrucksstark durchzogen sind. Dieser elegante, frisch-würzige Eindruck geht langsam in den aromatischen, holzig-süßen Duft von Zedernholz und die balsamisch-würzigen Nuancen von Fichte über. Dabei scheint das Herz von Clockwork die luftigen Aromen eines Zedernwaldes an einem sonnigen Nachmittag zu reflektieren – in dem weiches Grün auf helle Hölzer trifft und eine sanfte Frische erzeugt. Ich bin leicht verwundert diese beiden Nuancen im Duft-Herzen vorzufinden, werden diese schweren, holzigen, erdigen und lang anhaltenden Noten doch als Fond eines Parfums verwendet. Doch diese tiefgründige Herznote hat Danielle Ryan ganz bewusst ausgewählt. Das sehr trockene und holzige Aroma von Zedern lässt sich nämlich bestens mit zitrischen Akkorden verbinden und unterstützt hier auf eindrucksvolle Art den Nachhall der Kopfnote. Eine außergewöhnliche Resonanz mit einem überraschenden Volumen entsteht, die eine meisterhaft komponierte erdig-grüne und holzige Duftnote artikuliert. Auf unkomplizierte Weise, ohne jedoch oberflächlich zu sein, sind die Duftmoleküle hier komplex und doch ohne sie über zu dosieren, leicht und trotzdem lange haltbar miteinander verwoben worden. Die kraftvolle Zedernholznote, eher kühl als warm und mit einem winzigen Einschlag ihres fast minzartigen Nadelaromas, mündet in einem balsamisch-würzigen Akkord aus Veilchenblüten und Eichenmoos, die zusammen mit rauchiger Vanille eine leichte, klare Süße hervorrufen und mit der komplexen Struktur aus erdigen und cremig-pudrigen Nuancen von Vetiver, die an Ambra und Leder erinnern und die erfrischenden Zitronenfacetten der Ouverture überraschenderweise wieder aufgreifen, intensiv umrundet werden.

Cockwork erinnert dabei an eine leichte Brise, die durch die Bäume hindurchweht und einen zitrusfrischen und holzigen Duft mit scharfen Pfeffernuancen hinter sich lässt. Der Duft ist eine kraftvolle Alchemie aus prickelnden und verführerischen Gegensätzen, aus denen sich eine reichhaltige Opulenz und ein faszinierender Kontrast aus frischen Zitrusnoten mit aromatischen und pikanten Gewürzen und holzigen Anklängen entwickelt. Er verströmt eine Atmosphäre vornehmer Zurückhaltung, wie eine Reverenz an die großen Parfums der Vergangenheit, die sich langsam entfalten und schliesslich von einer außergewöhnlichen Raffinesse abgelöst werden.
 
THIS WEEKEND

Der Duft ist inspiriert von der Spannung vor einem großen Ereignis und zelebriert genüsslich pure Lebensfreude mit einem reich gedeckten Gabentisch duftender Schätze. Alles kann sich in nur einem Augenblick verändern. This Weekend versinnbildlicht diesen besonderen Augenblick in einem fruchtig angehauchten Duft und unterstreicht damit die Emotionen und Hoffnungen in solch einem besonderen Moment.

Es ist eine sehr ambitionierte Mission Spannung, die sich in Freude entlädt, olfaktorisch umzusetzen und Danielle hat dieses Gefühl meisterhaft in einem von blumiger Frische übersprudelnden Duft eingefangen.
 
 
Als ich This Weekend aufsprühte, erinnerte ich mich, als der Freund meiner Cousine im Frühjahr beschloss, um ihre Hand anzuhalten und mich gebeten hat ihm bei der Umsetzung eines überraschenden und ausgefallenen Heiratsantrags zu helfen. Da meine Cousine Rom liebt und sich die beiden auch in dieser Stadt kennen gelernt haben, wollte er ihr im Herzen der ewigen Stadt die Frage aller Fragen stellen. Es gab allerdings ein kleines Hindernis. Meine Cousine kennt Rom, wie ihre eigene Westentasche. So standen wir vor der großen Herausforderung, ihr Rom von einer anderen Seite zu zeigen, die sie noch nicht kannte – und so organisierten wir eine Kanufahrt (gewöhnliche Kerzenschein-Romantik war gestern) auf den dunkelblauen Wellen des Tiber (die wir als Tarnung zusammen mit fünf Freunden antraten, damit das romantische Ziel der Reise nicht enttarnt wurde). Rom zu Fuß, in kleinen, engen Gassen und im Gedränge von Touristen erkunden kann jeder, aber diese Stadt vom Wasser aus zu sehen ist wirklich außergewöhnlich - vorbei an Weizen- und Tabakfeldern, die von Pappelalleen eingefasst sind, untermalt vom süßen Duft blühender Akazien, der durch die Luft schwebt und mit stuckverzierten Palazzi und matt schimmernden Kirchenkuppeln, die uns vom Festland begrüßten und uns in eine der wunderschönsten Gegenden der Stadt – in das Quartiere Coppedé – zum Abendessen einluden. Zur späten Stunde verliefen wir uns heiratsantragstarnungsbedingt und konnten unsere Hotel mit der prächtigen Dachterrasse im Herzen der Altstadt nicht wiederfinden, statt dessen standen wir urplötzlich vor der dramatisch gestalteten Fontana di Trevi, in der Meeresgott Neptun erhaben thront. Ganz im Stil der Filmromanze Ein Herz und eine Krone mit der fabelhaften Audrey Hepburn, ging der Freud meiner Cousine vor ihr auf die Knie, nahm zärtlich ihre Hand, steckte ihr den Verlobungsring seiner Großmutter, der aus filigranen Goldblüten und klitzekleinen Diamanten bestand, an den Finger und stelle die langersehnte Frage, die sie laut-schreiend mit einem "JAAA!" beantwortete. Dazu stieg ein (von der Stadt genehmigtes, denn Rom hat ganz strenge Regularien) Feuerwerk auf und malte bunte Farben in den Nachthimmel. Wie es weiter ging, weiß ich leider nicht so genau, denn wir verabschiedeten uns diskret und ließen das Turtelpärchen alleine in Rom zurück. Eins weiß ich natürlich, nächstes Jahr heiraten die beiden.

This Weekend erinnerte mich an diese Situation, mit welcher Vorfreude und Spannung wir alles geplant haben, stets hin und hergerissen, ob alles so funktioniert, wie wir es uns erdacht haben, ob wir nichts vergessen haben, ob es meiner Cousine gefallen würde oder ob wir den Plan verwerfen und uns etwas vollkommen anderes ausdenken sollten und ob alle Beteiligten bis zum Ende tatsächlich das süße Geheimnis bewahren würden. Schließlich ist die größte Freude selbst Freude zu schenken und ein wärmendes und inneres Leuchten des Glücks in den Augen einer lieben Person zu erblicken, das sich dann in glückselige Heiterkeit wandelt. Das ist wahrhaft ein stiller Genuss, weil es einem buchstäblich den Atem nimmt und das Herz höher schlagen läßt.

Duftkomposition
Kopf: Mandarine, Bergamotte
Herz: wilder Jasmin
Basis: süße Vanille, Bernstein, Moschus und Patchouli
 
This Weekend vermittelt dieses phänomenale Gefühl und lädt dazu ein jede einzelne Minute des Lebens in der angenehmen Erwartung des Glücks zu verbringen. Sein Odeur ist seidig-leicht und erinnert mich an das weiche Gefühl eines Blütenblatts. Mit diesem Duft hat Danielle Originalität durch Einfachheit erschaffen und eine von Optimismus getragene Harmonie von Sinneseindrücken - eingefangen in dem unvergesslich schönen und charakteristischen Duft von Jasmin. Das ist eine blumige Chypre-Komposition von seltener Schönheit, die Leichtigkeit, Frische und natürlich das herrliche Gefühl von Freude und Spannung sehr überzeugend ausstrahlt - wie ein warmes sanftes Lächeln, ein ansteckendes und wohltuendes Lächeln.

Stellt euch einen sonnigen Morgen in einem wunderschönen Garten vor. Ihr pflückt eine sonnengereifte und saftige Mandarine und schneidet sie auf. Die Luft ist erfüllt von dieser fruchtigen und dynamischen Frische, die gleichzeitig herb, blumig, pikant und mit einer säuerlichen Orangen-Note verfeinert erscheint. Genau so prickelnd präsentiert sich This Weekend zum Auftakt. Der Duft vom leckeren Fruchtfleisch der Mandarine entwickelt eine zarte, fruchtige und milde Süße und wird mit dem erfrischenden Aroma großzügiger Mengen von Bergamotte gewürzt, so dass ein spritziger Akkord entsteht, der mich an köstlich erfrischenden Limettenkuchen erinnert. Langsam trägt eine leichte Brise den Duft von leuchtend-luftigen und blumig-fruchtigen Jasmin empor und eine verspielte Blumigkeit mit den bezaubernden Noten einer Sommermelodie gesellt sich hinzu und zieht sich, wie eine Girlande aus weißen Blüten, durch die gesamte Komposition. Dabei scheinen diese Jasminblüten leicht wie Tau und von purem Sauerstoff durchflutet zu sein. Weißer Jasmin ist für mich der Protagonist dieser Duft-Erzählung. Genau wie sich sein Duft mit der Tageszeit verändert – grün und leicht am Morgen, warm und floral am Mittag und tiefgründig bei Einbruch der Nacht – verändert sich auch This Weekend. Frisch, strahlend und transparent entwickeln sich seine Nuancen gleich den ersten Sonnenstrahlen des frühen Morgens und wehen, wie eine leichte Sommerbrise, die immer wärmer wird, je näher sie dem floralen Duft-Herzen kommt. Peu à peu umgeben diese Sinnlichkeit schließlich hinreißende Anklänge von süßer Vanille (die an Kleopatras vanillierte Mandelmilchbäder erinnern) und holzigem Patchouli (mit einem leicht rauchigen Touch), die in warmen und weichen Moschusnuancen eingebettet sind. Etwas später machen Ambernoten den Duft pudriger (ohne ihn dabei zu schwer werden zu lassen) und verleihen dem Duft auf der Haut einen leicht samtigen Ausdruck und ein vibrierendes Frischegefühl.

This Weekend ist kein komplizierter Duft. Mir gefällt diese Idee der Einfachheit. Eine einfache Formel. Ein Duft, den die Haut ohne Umschweife wiedergibt und den wir ganz unkompliziert wahrnehmen. Seine wichtigsten Eigenschaften werden sofort deutlich: er ist frisch, sprudelnd, blumig und ganz zart. Ein purer und wunderschöner Duft-Genuss, der mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert und wie ein Teil von mir selbst ist, den ich mit anderen teilen möchte - genau wie Freude.


Fortsetzung...

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