M. Micallef Le Parfum Denis Durand Couture

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Die Kreationen erlesener Haute Couture und Haute Parfumerie pflegen seit alten Zeiten eine Liaison, die insbesondere in Frankreich, wie eine natürliche Symbiose erscheint. Damals galt ein Parfum als sublimster Ausdruck des Raffinements und war, wie Kleidung, der Spiegel der Persönlichkeit und des individuellen Stils. In der Geschichte der Haute Parfumerie, ist es deshalb eine lange Tradition, dass sich Parfumeure vom Stil legendärer Mode-Häuser zu extravaganten Duftkreationen inspirieren lassen.

Die französische Parfumeurin Martine Micallef und den französischen Mode-Designer Denis Durand verbindet eine innige Freundschaft und tiefe Bewunderung zueinander. Beide sind Künstler ihres Métiers und hegen eine gemeinsame Leidenschaft für olfaktorische Meisterwerke. Diese Passion führte sie zu dem Wunsch, ihre Kreationen aus der Haute Couture und Haute Parfumerie zu einem Gesamtkunstwerk zu verschmelzen. Bei dieser besondern künstlerischen Zusammenarbeit entstand ein glamouröser, mystischer und anspruchsvoller Duft: M. Micallef Le Parfum Denis Durand Couture. Der Duft spielt mit der tiefgründigen Ambivalenz aus einem animalisch-überwältigenden und würzigen Akkord, kombiniert mit der majestätischen Aura und Sinnlichkeit der Königin aller Blumen - der Rose. Der Duft beschwört eine festliche Atmosphäre herauf und scheint eine geheimnisvolle Geschichte einer großen Liebe zu erzählen.
 
Der Flakon ist von Martine Micallef gestaltet worden und von zarter, handgeklöppelter, schwarzer Chantilly-Spitze umhüllt und mit einer kleinen Satinschleife sowie einem goldenen Medaillon, in dem die Initialen der beiden Künstler eingraviert sind, geschmückt.
 
M. Micallef Parfums hat den Stil der glamourösen Haute Couture von Denis Durand atemberaubend schön in diesem Duftopus interpretiert. Der Duft wird nicht zu einem Accessoire des Modehauses, sondern verkörpert eine olfaktorische Manifestation und Hommage an das Universum des Designers und versteht es Eleganz und ein Gefühl von Wohlbefinden zu verleihen. Le Parfum Denis Durand Couture ist ein opulenter und verführerischer Ambra-Duft mit einem sehr vornehmen florientalischen Vintage-Charakter, der aus den goldenen 1920er Jahren stammen könnte (und wie sie heutzutage nur noch selten kreiert werden, und wenn, dann nur von kleinen und sehr erlesenen Parfumhäusern) und den Stil der luxuriösen Abend- und Hochzeitsmode von Denis Durand, die insbesondere in Frankreich sehr begehrt ist, perfekt widerspiegelt.
 

Doch bei aller Melancholie an die vergangene Belle Époque, duftet Le Parfum Denis Durand Couture keines falls altmodisch. In ihm spielt die Melodie der klassischen Haute Parfumerie vereint mit moderner melodramatischer Opulenz. Das hervorstechendste Merkmal von Le Parfum Denis Durand Couture ist sein Talent zur Metamorphose. Das Duft-Bouquet ist ungeheuer facettenreich und versucht kein einheitliches Bild des Parfums zu vermitteln, sondern präsentiert sich als Spiegelbild einer Vielzahl von Imaginationen zwischen Verführungskunst und Hingabe.
 
Beim sagenhaft-erfrischenden und hell-strahlenden Entrée fühle ich mich, als würde ich eine elegante Robe aus Spitzenstoff überstreifen. Mir imponiert diese extravagante Duftkomposition mit einer bitter-süßen Explosion üppig-zitrischer Nuancen von Mandarine auf meiner Haut, die mit würzigen Akzenten von Zimt flankiert und von einer geradezu hypnotisch-schönen und frisch-fruchtigen Orangenblüte (tief und vollmundig in ihrer Gestalt) begleitet ist. Die Mandarine präsentiert sich hier weniger saftig, dafür sehr aromatisch und vermag dem sonst eher stumpfen Naturell von Zimt eine Spur Fluidität einzuhauchen. Nur wenige Augenblicke später entfaltet der schimmernde Zimt dann seinen weichen und warmen Charakter voller Würzigkeit. Diese Ouverture, fruchtig angehaucht und gleichzeitig balsamisch-würzig, ist brillant und ein wunderschöner Moment des Dufts.

Die Präsentation des Parfums auf der Denis Durand Couture Fashion-Show in Cannes.
 
Sobald die warme Zimtnote mit ihrer fruchtigen Entourage langsam verhallt und der erste Eindruck von Le Parfum Denis Durand Couture nachlässt, offenbart sich die Evolution des Dufts: Nach und nach öffnet sich das fruchtig-feurige Herz und stimmt selbstvergessen eine dunkle Melodie an, die immer reicher, süßer, würziger, schwerer und pudriger wird. Im fulminant-glühenden Herzen präsentieren sich mir in goldenen Honig (mit diesem Akteur gelingt es die Komposition mit einer weichen Duft-Koloration zu unterlegen) geschwelgte Blüten der Bulgarischen Rose in all ihrer herrlichen Pracht und ihren unendlichen Facetten. Fast unmerklich wird die leichte, taubenetzte Morgenfrische der zarten und hellen Rose in den intensiven und sinnlichen Duft einer dunklen, tiefrosa Rose im dämmrigen Sonnenuntergang verwandelt. Die Rose entfaltet sich weiter in ihrer Tiefe mit ihrem betörendem Duft. Sie ist so intensiv, so schwer, dass sie sinnlich und süß wirkt. Es ist weniger eine Rose, vielmehr ein ganzes Meer aus Rosen, fast wie ein duftgewordener Wein. Obwohl die Rose in vielen Parfums die Rolle der strahlenden Protagonistin zuteile wird, erstrahlt die Blume bei Le Parfum Denis Durand Couture so komplex und so tief, wie selten zuvor (nur die hochwertigsten Blüten der Bulgarischen Rose wurden für dieses Dufterlebnis verwendet). Diese exzellente Blütenpracht verschmilzt dann langsam mit der Intensität von animalischen Noten. Beide Duftkomponenten allein sind schon schön, doch nur zusammen erschaffen sie dieses imposante Dufterlebnis. Wobei ganz so sublim verbindet sich die glamouröse Diva (die Bulgarische Rose) natürlich nicht mit ihrem maskulinen Pendant (den animalischen Noten). Sie und der Divo umwerben einander in einem kontroversen Tanz aus leuchtender Anziehung, kapriziöser Ignoranz und schließlich lodernder Hingabe. Eine geschmeidige Duftaura, die sich üppig um mich schmiegt, entwickelt sich dabei. Diese pulsierende Essenz von purer Sinnlichkeit durchdringt die gesamte Komposition mit der unwiderstehlichen Kombination von Empfindsamkeit und Stärke und erscheint dabei, wie eine Reflexion von Glanz auf Satin. Es taucht auch ein leicht aromatischer Geruch auf, den ich auf das ätherische Patchouli zurückführe. Doch dieser ist sehr dezent, bringt aber etwas interessantes, was die Nase kaum greifen kann. Es ist das gewisse Etwas an Würze.
 
Diese ungewöhnliche Liaison von Rose und animalischen Noten vereint das Mysteriöse mit reichen und opulenten Eigenschaften und macht den Duft zu einem romantischen Abenteuer mit viel Feuer und noch mehr Zärtlichkeit. Manchem mag diese Komposition zu kontrastreich und zu opulent erscheinen. Genau das Widersprüchliche und Widerstreitende ist meiner Ansicht nach die olfaktorische Stärke des Dufts und verleiht ihm eine Persönlichkeit, die sofort wiedererkannt wird. Eben dieser ungewöhnlichen Kombination von Bulgarischer Rose und animalischen Noten entströmt ein Duft, der geheimnisvoll, reich und opulent und gleichzeitig angenehm vertraut wirkt. Wie bei vielen Kompositionen sind es gerade jene unerwarteten, überraschenden Akkorde, die mich zutiefst beeindrucken. Ich bin begeistert von diesem vielschichtigen Parfum, das mich mit einem derart komplexen Dufterlebnis beschenkt und sich ganz behutsam auf meiner Haut entwickelt und seinen Charme von Stunde zu Stunde neu entfaltet.
 
 
Als ich mich in den Duft nach und nach zu verlieben begann, hätte ich schwören können, dass die Parfum-Seele mit Oud verwoben wurde. Genau so hätte die komplexe Duftaura eines Agarholz-Parfums komponiert sein sollen: warm und holzig einerseits, dann wieder mit einer stark animalischen Anmutung. Nicht zu viel, nicht zu süß, mit Verzicht auf die teils scharfen, allzu medizinischen Kanten, die in mancherlei Oud-Düften gerne zu Tage treten. Aber Le Parfum Denis Durand Couture ist finsterer, tiefer, ungewöhnlicher als mir bekannte Oud-Düfte und ist zudem mit trockenen, tintigen und ledrigen Akzenten verziert. Aber für diesen Effekt scheinen die balsamisch-süßen und würzig-bitteren animalischen Nuancen voller Wärme und Dekadenz federführend verantwortlich zu sein. Die animalischen Noten sind eben der Schlüssel zum Verständnis des Parfums, die Geoffrey Nejman und Jean Claude Astier (die beiden Parfumeure hinter dem Duft) magnifique umgesetzt haben.
 
Nach diesem intensiven Herz wäre es leicht gewesen, den Duft leicht ausklingen zu lassen, aber keinesfalls bei einem Duft aus dem Hause M. Micallef Parfums. Die deliziöse Basis wurde speziell konzipiert, um die ungeheuer provokante Kraft der animalischen, floralen und honigartig-würzigen Akkorde zur vollen Entfaltung zu bringen. Die Bulgarische Rose wirkt nun nicht mehr wie ein Wein, sondern wie ein Likör. Das Bouquet hat sich allmählich langsam verdickt und wird mit einem raffinierten Intermezzo aus holzig-herben Patchouli, feinen und fruchtig-süßen Noten vom weißen Moschus und balsamisch-süßen Ambra sehr interessant und verleiht der Kreation ein angenehm schmeichelndes Wohlgefühl. Hin und wieder erscheint etwas würzig-cremiges Sandelholz hindurchzuschimmern, aber ein wahrer holziger Charakter kommt nicht auf. Es bleibt beim einem tiefroten, balsamisch-süßen, würzigen, sehr samtigen und narkotischen Trunk von einzigartig tiefer Sinnlichkeit (dem ich nicht widerstehen kann). Der Duft vermittelt ein tiefes, ungezähmtes Begehren nach Leben, Freude und Genuss und bleibt unvergessen im Bewusstsein. Dabei ist er wahrhaft avantgardistisch, dunkel und überraschend und wäre wie geschaffen fürs Museum, wenn er nicht erst auf der Haut seine Schönheit und Intensität offenbarte.

Duftkomposition
Kopf: Italienische Mandarine, Ceylonesischer Zimt
Herz: Bulgarische Rose, Honig, Orangenblüte, Animalis
Basis: Sandelholz, Patchouli, Weißer Moschus und Ambra
 
Diese Duftkomposition, mit ihrer Liebe zur Überdosierung, ist ein meisterhaft proportioniertes olfaktorisches Gesamtkunstwerk mit einem harmonischen Schwingen der Komponenten, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe - einfach einzigartig! Es präsentiert eine maximale Verdichtung der Duftkomponenten und das Weglassen alles Uneigentlichen, um durch äußerste Konzentration möglichst hohen Ausdruck hervor zu bringen. Das Rezept ist simpel und intelligent zugleich: sinnliche Opulenz. Dies wurde erreicht, in dem Geoffrey Nejman und Jean-Claude Astier jeden Rohstoff in seine Bestandteile zerlegten, um diesen auf das Wesentliche zu reduzieren. In dem die Formel von unnötigen Ingredienzien befreit wurde, kam der Duft in den Genuss eines einzigartigen und unvergleichlichen Charakters.

Le Parfum Denis Durand Couture ist für mich ein ganz besonders berührender und emotionaler Duft. Er zeugt von fragiler Verletzlichkeit und Sensibilität und ist dabei unendlich weich, zart und gleichzeitig so über die Maßen stark und jubilierend. Ein strahlend-heller und nach und nach dunkel werdender Duft, der seine charakteristischen Merkmale und changierenden Zwischentöne - Intensität, Sinnlichkeit und Poesie im gesamten Duftverlauf ausdrucksstark beibehält.
 
Die Créateure des Parfums Martine Micallef und Denis Durand.
 
Wäre Le Parfum Denis Durand Couture eine Geschichte, würde sie uns von der Liebe zwischen einer Jazzsängerin und einem französischen Aristokraten erzählen...

... und ich erinnere mich an einen schwülen, späten Sommerabend im letzten Frühling, in einem Land wo Jasmin, Lavendel und Rosen blühen, würziger Koriander und Muskat wachsen und Zitrusfrüchte an den Bäumen baumeln, wurde es dunkel, aber der Mond war noch nicht zu sehen. Ich besuchte eine Pianobar mit brombeerfarbenen Wänden, geschwungenen Möbeln aus poliertem Mahagoniholz, ich zelebrierte es auf der, mit puderrosa Damaststoff überzogenen und weich gepolsterten, Récamière Platz zu nehmen und in die ringsumher hängenden großen Kristallspiegel zu blicken.
 
Die Duftkreationen werden nach der Reifephase von Hand in die eigens entworfenen Micallef Kristallflakons abgefüllt.
 
Plötzlich illuminierten unzählige Kerzen die kleine Bühne, auf der eine bildhübsche Chansonière mit dramatisch tiefdunkel betonten Augen und geheimnisvoll schimmernden Lippen in Purpur erschien. „Das muss Berry sein“, dachte ich. Hinreißend sah sie aus, wie sie mit wehendem Haar verträumt und gedankenversunken über den kostbaren Stoff ihrer edlen schwarzen Robe aus Spitze streifte. Und wie Berry (die mit bürgerlichem Namen eigentlich Élise Pottier heißt) so dasaß im flimmernden Dunkel, holte sie plötzlich ein kleines schwarzes Lederetui hervor und entzündet kokett eine Zigarette, ohne auch nur ein klein bisschen ihrer Eleganz einzubüßen, die sie mit einigen winzigen Tropfen eines Duftelixiers parfümierte, um dem entstehenden Rauch einen betörenden Duft zu verleihen. Eine Szene wie aus einem Boudoir der goldenen 20er Jahre des vergangen Jahrhunderts.

Mit voluminöser Reduziertheit besang sie mal gefühlvoll, mal provokant, mal ganz verträumt und dann schon wieder nahezu launisch in poetischen Texten der zarten La Douce France Lyrik sehnsuchtsvoll den immerwährenden Kampf im Zeichen der Liebe – begleitet von wundervollen, kinematographischen Arrangements mit Kammerstreichern, akustischen Gitarren und einem Flügel. Sie überraschte mich mit einer bittersüßer Ironie und einem melancholischen Lächeln in ihrer Stimme. Sie klang dabei zart und ernst zugleich und verstand es, auf sehr eigene Weise mit Worten und Gefühlen zu spielen. Damit hat sie ihren musikalischen Perlen und Erinnerungen an vergangene Liebschaften eine gewisse Patina verliehen.
 
Derart besondere und außergewöhnliche Parfums, verlangen natürlich nach einem besonderen Défilé. Dieses kreiert die künstlerisch begabte Martine Micallef höchstpersönlich in Form von anmutigen und extravaganten Flakons aus Kristallglas. Diese wahren Kunstwerke werden in Handarbeit hergestellt, handbemalt und mit Swarovski-Kristallen oder mit Ornamenten aus 24-karätigem Gold reich verziert.
 
Mit einem von Nonchalance begleiteten Augenzwinkern, erlaubte sie sich einen Räusper, mitten im Gesang, bevor sie mich mit ihrer expressiven Phrasierungskunst und dem crescendo-anmutenden Ballett ihrer Stimme in Staunen versetzte.

Wie aus dem Nichts erschien ein gutaussehender Mann mit einem Wappenemblem des Hauses Rougé auf seinem silberblauen Smoking-Jacket. Verehrer? Freund? Liebhaber? Er gesellte sich zu Berry auf die Bühne und säuselt ihr, mit einem Blick, der sich ins Herz gebrannt hat, etwas ins Ohr, das ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dann nahm er sie vertraut an der Hand und verschwand mit ihr in der Nacht, während die Musik weiterspielte...

Ein magischer Moment, in dem etwas ganz Außergewöhnliches der Realität einen Zauber schenkte.
 
Auch die Geschichte von Martine Micallef und ihrem Ehemann Geoffrey Nejman ist eine Liebesgeschichte, die unter der Sonne der Côte d’Azur begann.
 
Martine Micallef und ihr Ehemann Geoffrey Nejman
 
Es muss wohl einer dieser sonnengeküssten Frühlingstage in Cannes gewesen sein, als sich die junge Kunststudentin Martine Micallef, abseits des Trubels und Glanzes der mondänen Küstenstadt, ein ruhiges Plätzchen im Schatten der Palmen, die die Croisette umsäumten, suchte und den überwältigenden Ausblick auf die azurblaue Bucht auf sich wirken ließ. Sie wollte schon aus ihrer ecufarbenen Ledermappe Zeichenblock und Pastellstifte holen, um diesen Moment festzuhalten, als sie plötzlich einen Mann erblickte, der in einem Café oberhalb der Strandpromenade saß. Er genoss einen Espresso und ebenfalls den Blick auf das offene Meer. Unerwartet trafen sich ihre Blicke. Geoffrey bemerkte die Neugier in Martine’s strahlenden Augen und sie war fasziniert von seinem ganz speziellen Savoir vivre, jener Mischung aus Eleganz und südlicher Leichtigkeit des Seins.

Diese mediterrane Traumlandschaft voller Blumen, Düfte und Gewürze war die Kulisse ihrer beginnenden Liebe und es sollte nicht bei dieser einmaligen funkensprühenden Begegnung bleiben. Mit der Leidenschaft zueinander, entdeckt das Liebespaar auch ihre gemeinsame Passion für Kunst, Reisen und kostbare Essenzen. Letzteres führt 1996 zur Geburtsstunde von M. Micallef Parfums.

Der in Deutschland geborene Geoffrey Nejman kannte zu dieser Zeit schon die Parfumbrache, allerdings von der administrativen Seite, war er als Finanzberater bedeutender Firmen in Grasse, die mit Aromen und Ingredienzien handeln, tätig und entdeckte auf diesem außergewöhnlichen Weg seine Liebe zu Düften.
 
Geoffrey Nejman ist beratender Nez und Manager von M. Micallef Parfums.
 
Martine Micallef hingegen ist eine Künstlerseele durch und durch. Sie wächst in Saint-Paul de Vence, einem kleinen verträumten Städtchen unweit von Cannes, auf (das in den 1970er Jahren ein beliebter Treffpunkt vieler Stars und Künstler war - der berühmte Maler Marc Chagall verliebte sich in den kleinen Ort auf den ersten Blick und blieb für immer). So verwundert es wohl auch nicht, dass in Martine ein künstlerisches Talent heranreifte. Sie gab sich ihrer Muse und ihrer Leidenschaft für Zeichnungen, Malerei und Skulpturen hin und studierte an der renommierten Pariser Kunstschule Boulle de Paris. Bis heute erschafft sie faszinierende Kunstwerke, die von Sammlern und Kunstliebhabern geschätzt werden und präsentiert ihre Werke in bedeutenden Galerien und auf Ausstellungen an der französischen Südküste.
 
Martine Micallef ist die feinfühlige und künstlerische Seele von M. Micallef Parfums.
 
Der wunderschönen Côte d’Azur treu bleibend, ließ sich das Paar in Cannes mit seiner Parfummanufaktur nieder und verwirklichte sich den Traum, wertvolle kleine (Parfum-)Kunstwerke zu schaffen. Nach der Tradition der klassischen Haute Parfumerie komponieren sie unvergleichlich anmutige und originelle Parfums von höchster Qualität, die weltweit einen hervorragenden Ruf genießen und von Kennern und Liebhabern edler Düfte sehr geschätzt werden.
 
Die Vitrine des Ladens von M. Micallef Parfums in Cannes
 
Die Inspiration für einen neuen Duft schöpft das verliebte Paar aus seiner zweiten großen Leidenschaft: Dem Reisen. Martine und Geoffrey sind immer auf der Suche nach Ideen und Inspirationsquellen, die ein Echo des alltäglichen Lebens und der Natur darstellen - sei es mit einer flüchtigen Emotion, einer Stimmung oder einer Attitüde. Bei ihren ausgedehnten Reisen, genießen die sympathischen Franzosen nicht nur die Rekreation von Körper und Seele, sondern erkunden in den entrücktesten Gegenden der Welt fremde Länder, unterschiedlichste Kulturen und lernen deren Kunst und Düfte kennen. Dabei fasziniert das Paar die orientalische Kultur mit seltenen und betörenden Essenzen besonders. Zu Beginn des neuen Jahrtausends präsentierte M. Micallef Parfums als erstes europäische (Nischen-)Parfumhaus ein Duft mit Oud-Aroma, welches in der Parfumeurskunst des Mittleren Ostens seit je her eine große Rolle spielt, in Europa damals noch weitgehend unbekannt war. Eine Pionierleistung, die das Streben der Parfummarke nach Avantgarde und Perfektion manifestierte.
 
Die Flakons der CRISTAL Collection sind einzigartig in Optik und Ausführung.
 
Hinter ihren Kreationen der Haut Parfumerie steht kein zauberhaftes Geheimnis, wie M. Nejman erklärt, sondern ein zeitaufwändiger und präziser Entstehungsprozess, der einzigartige Handwerkskunst mit virtuoser Technik und der großen Fähigkeit zu Konzentration verbindet. Sobald die Inspiration für einen neuen Duft oder Akkord entsteht oder das Paar das Verlangen verspürt Erinnerungen an bestimmte Moment festzuhalten, konsultiert Geoffrey diese olfaktorischen Assoziationen mit dem Hausparfumeure Jean-Claude Astier (den Luxus einen Hausparfumeur zu beschäftigen, gönnen sich übrigens nur die wenigsten Parfumhäusern wie z. Bsp. Guerlain). Der Nez, dessen persönlicher Stil und Sinn für Ausgewogenheit und Ästhetik das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und purem Talent sind, übersetz die Ideen des Paares in Düfte. Wie kein anderer versteht es M. Astier das Aroma ihrer Inspirationen mit ahnungsvoller Zielsicherheit einzufangen, in dem er das Reale subjektiviert und ihm den persönlichen Ausdruck von Martine und Geoffrey verleiht.
 
Jean-Claude Astier und Geoffrey Nejman stellen sich dann vor, welche Art von Parfum zu einer Impression, einem Gemälde, einem Musikstück oder auch zu bestimmten Worten passen könnte und beginnen zusammen an der Umsetzung zu arbeiten. Jeden Duft, der Jean-Claude Astier vorschwebt und der in seiner Vorstellungskraft heranreift, bannt er zuerst auf Papier. Dabei benutzt er die Formeln der Moleküle, wie ein Lyriker Worte nutzt, um ein Gedicht zu verfassen, um es lebendig werden zu lassen. Das ist der kreative Teil, in dem sich abstrakte Kunst und konkretes Handwerk zugleich verbinden. Eine sehr diffizile Arbeit beginnt anschließend im Duft-Labor, bei der komplexe Kompositionen aus natürlichen ätherischen Ölen von reinster Qualität abgestimmt, verfeinert und immer weiter adaptiert werden, bis die ideale Balance in einem Duftbouquet (das bei M. Micallef Parfums aus bis zu 200 Ingredienzien bestehen kann) erreicht wird, um den gewünschten olfaktorischen Charakter zu treffen.
 
Die Schatzkammer von M. Micallef Parfums – Das Duft-Labor
 
Es können Monate vergehen, bis ein Duft in Harmonie und Aussage den hohen Ansprüchen und Erwartungen von Martine Micallef und ihrem Gatten entspricht. Doch die Komplexität und Schwierigkeit dieses Entstehungsprozesses liegt nicht nur in der filigranen Kunst olfaktorischer Zusammensetzung, vielmehr in der ständigen Suche nach natürlichen Inhaltsstoffen und nach neuen harmonischen Akkorde, die durch das Zusammenspiel von Ingredienzien entstehen. Durch dieses Spannungsverhältnis, zwischen wissenschaftlicher Präzision und künstlerischer Feinheit, wird das Parfum zu etwas ganz Besonderem. Obwohl es heutzutage einfacher denn je ist mit synthetischen Duftstoffen zu arbeiten, unterscheidet sich die Micallef Philosophie unumstößlich von diesem Trend. Das Parfumhaus verzichtet in seinen Düften vollkommen auf synthetische Substanzen. Die Kunst des Duftes wird auf diese Weise in all ihren Facetten symbolisiert. Ich mag und bewundere die unprätentiöse Art von Martine und Geoffrey, mit der sie es vermögen ihre olfaktorischen Vision für uns erlebbar zu machen.
 
Die Flakons von M. Micallef Parfums sind einzigartige Kunstwerke
 
Jetzt noch eine Warnung (frei nach Isabella Rossellini’s „Der Tod steht ihr gut“ Manier): Le Parfum Denis Durand Couture begehrt es, begehrt zu werden und will schwelgerisch genossen werden. Die orientalisch-pulsierende Sinneserfahrung, bricht mit Tabus, wagt stürmisch die verrücktesten Offenbarungen und schenkt dabei unvergessliche Momente. Aber Vorsicht dabei könnten unerfüllte Träume, wohlgehütete Geheimnisse und verborgene Wünsche enthüllt werden...

www.mmicallef.com

www.denisdurandcouturier.com
Fotos © M. Micallef Parfums / Denis Durand Couture / Patrice Berchery (Fotograf)